Van der Bellen wirbt mit "vielgeliebtes Österreich" ums höchste Amt
Bei seinem ersten Hofburg-Wahlkampf 2016 wirbt Alexander Van der Bellen mit Slogans wie "Ich will Österreich dienen - keiner Partei". Zudem glaubt er an Österreich und daran, dass "Heimat Zusammenhalt braucht".
Sechs Amtsjahre später präsentiert sich der 78-Jährige auf Plakaten für seine Wiederkandidatur ähnlich. Den ersten vier sogenannten Sujets ist gemein, dass sie Van der Bellen bildhaft zeigen, links oben "viel geliebtes Österreich", seitlich rechts einen gelben Kreis mit "unseren Präsidenten wählen" und in der Plakatunterhälfte seine Unterschrift.
Das erste Sujet, das Van der Bellen selbst vorstellt, zeigt ihn mit kurzem Polo und Pullover über den Schultern im Kaunertal mit dem Slogan: "Aus ganzem Herzen Österreich". Er sei sein ganzes Leben kein Kletterer gewesen, aber er habe Bergspitzen erklommen. Österreich sei Heimat "für so viele Menschen. Wie gegenwärtig für 60.000 Ukrainerinnen und Ukrainer."
Das zweite Sujet, entriert Van der Bellen im Wiener Palais Schönburg als "Motto". Es zeigt den Amtsinhaber in aufgekrempeltem Hemd mit Krawatte an einem vollen Schreibtisch bei Nacht sitzend mit dem Satz "Vernunft und Stabilität in stürmischen Zeiten". Das Bild erinnert ihn selbst, so erzählt es Alexander Van der Bellen, an die Tage nach der Veröffentlichung des Ibiza-Videos. Er habe in den letzten sechs Jahren versucht, Chaos zu vermeiden. "Okay Leute, wir haben eine Krise, aber wir schaffen das."
Um "Solidarität auf verschiedenen Ebenen" geht es beim dritten Plakat, das Van der Bellen mit einem jungen Burschen und dem Satz "Zusammenhalt macht uns sicher" zeigt. Es gehe nicht nur um den Zusammenhalt in Österreich, sondern auch innerhalb der EU. "Putin will die EU auseinanderdividieren. In der Krise hat die Union Entschlossenheit und Geschlossenheit gezeigt", so Van der Bellen.
Wieder hemdsärmelig und in der Hofburg zeigt sich der Amtsinhaber in seinem vierten Sujet mit dem Satz "Mit Österreich spielt man nicht". Damit meint der Bundespräsident den Umgang mit der EU, der Neutralität und miteinander. Man müsse Menschen immer an einen Tisch holen, dürfe "nicht mit wesentlichen Interessen spielen".
Für Van der Bellen ist am 9. Oktober eine Wahl zu schlagen. Es handle sich um "keine Wiese. Es ist schon gar keine gmahde Wiesn", so Van der Bellen auf Nachfrage. Es sei "schwer, die Wahlbeteiligung zu prognostizieren". Er hofft, "so viel Zustimmung zu bekommen, dass dann Klarheit herrscht." Sollte es doch zu einer Stichwahl kommen, so sei das "das Wesen einer Demokratie".
FPÖ-Kandidat Walter Rosenkranz will, so besagen es seine Plakate seit wenigen Tagen, "kompromisslos für Österreich" handeln.
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