So weit, so gut. Aber warum befindet sich Lockl plötzlich im Fokus öffentlichen Interesses? Weil Aufträge des Umweltministeriums bekannt wurden und da taucht der Name Lockl prominent auf. Konkret geht es um den neuen Klimarat – hier gab es einen Rahmenauftrag für Lockls Agentur. „Ich stehe dazu und ich bin stolz drauf, dass die Agentur diesen Auftrag für den Klimarat erhielt“, sagt Lockl.
Es handle sich um einen Rahmenvertrag für Kommunikationsdienstleistungen für den Klimarat, wo auch zwei weitere Agenturen einen Auftrag bekamen. Stolze 400.000 Euro macht der Auftrag für Lockl aus. Aus dem Büro von Leonore Gewessler heißt es, dass es ein aufwendiges Auswahlverfahren gab, bei dem extra eine Anwaltskanzlei eingeschaltet wurde.
Dass die Agentur „Lockl & Keck“ den Auftrag erhielt, obwohl sie nur drittgereiht war, sieht das Ministerium anders. Die drei bestgereihten Agenturen bekamen Aufträge.
Nur zwei Aufträge
Aus parlamentarischen Anfragen der FPÖ geht hervor, dass in den Jahren 2020 und 2021 bereits 950.000 Euro an die Agentur „Lockl & Keck“ geflossen seien.
Lockl erklärt diese Aufträge so: „Bereits 2017 unter Minister Andrä Rupprechter hat ein Agenturverbund das Auswahlverfahren für Kommunikationsdienstleistungen beim Klimaaktiv-Programm ,Bewusstseinsbildung‘ gewonnen. Bei der europaweiten Neuausschreibung hat der Agenturverbund dann erneut den Zuschlag erhalten.“ Sprich: Leonore Gewessler verlängerte den Vertrag.
Mehr als diese zwei Aufträge gibt und gab es für seine Agentur von Ministerien nicht, betont Lockl.
Allerdings gab es bis Ende Jänner noch einen speziellen und persönlichen Beratervertrag zwischen Alexander Van der Bellen und Lockl. Der smarte Agenturchef war bei allen wichtigen Entscheidungen von VdB ein wichtiger Player im Hintergrund.
Es war ein freier Dienstnehmervertrag, dotiert mit 77.500 Euro brutto pro Jahr, gibt die Kanzlei des Bundespräsidenten auf Anfrage des KURIER bekannt.
Warum existiert der Vertrag nicht mehr? „Weil es ein Sonderjahr ist“, so Lockl. Sonderjahr, weil VdB wieder kandidiert? „Der Bundespräsident wird sich bald entscheiden.“ Mehr sagt der Ex-Berater dazu nicht.
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