Mölzer fordert FPÖ-Abkehr vom Rechtspopulismus: "Letztlich nur politischer Wind"

Der Koordinator der FPÖ-Historikerkommission Andreas Mölzer
Mölzer schildert, wie er mit Haider den FPÖ-Populismus erfand, und wie darin der Keim des Scheiterns angelegt ist. Nach dem Absturz müssten es nun viele FPÖler "mit Arbeit versuchen".

KURIER: Blickt man auf die Ergebnisse der FPÖ in den vergangenen dreißig Jahren, fällt ein klares Muster auf: Ein langsamer, stetiger Weg nach oben, dann der Absturz, wie nach Knittelfeld oder jetzt nach Ibiza. Warum ist das so?

Andreas Mölzer: Ich war einer der Miterfinder des Rechtspopulismus in Österreich in der frühen Ära Haider. Im Gegensatz zur alten FPÖ, die eine alte, liberale Honoratiorenpartei war, mit Peter, Gredler und Zeilinger, die das Nationale und das Liberale repräsentiert haben. Das war eine Partei zwischen fünf und acht Prozent bundesweit. Mit Haider haben wir die populistische Linie entwickelt, wo man mit Feindbildern operiert, und so ist die FPÖ zu einer größeren Mittelpartei geworden. Diese Partei war aber immer inhomogen, mit einer Reihe von parteiinternen Friktionen, mit vielen Fronten und Gräben, die in kritischen Situationen immer wieder aufgebrochen sind.

Und dann gab es immer ein Erdbeben?

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