UNHCR fordert mehr Grundversorgungsplätze von Bundesländern

UNHCR fordert mehr Grundversorgungsplätze von Bundesländern
Massenquartiere des Bundes überbelegt und für längeren Aufenthalt ungeeignet

Das UN-Flüchtlingshochkommissariat UNHCR fordert die Landeshauptleute auf, mehr Grundversorgungsplätze für Asylsuchende zu schaffen. Weil es an Plätzen in den Ländern fehle, müssten derzeit tausende Schutzsuchende in Massenquartieren des Bundes ausharren, heißt es in einer Aussendung am Mittwoch. Diese Massenquartiere mit kaum Privatsphäre, wenig Betreuung und Bildungsangeboten für Kinder und Jugendliche seien aber nur zur temporären Unterbringung gedacht.

Der Großteil der Asylsuchenden kommt nach wie vor aus Syrien oder Afghanistan. Diese dürften aufgrund des Krieges in der Ukraine nicht vergessen werden. "Die hohe Zahl von Ukraine-Flüchtlingen bringt zweifellos große Herausforderungen mit sich und Bund, Länder und Zivilgesellschaft leisten hier unglaublich viel. Gleichzeitig gilt es aber auch, andere Schutzsuchende nicht zu vergessen und ihnen adäquate Versorgung und Betreuung zukommen zu lassen", sagt Christoph Pinter, Leiter von UNHCR Österreich.

Schulterschluss von Bund und Ländern gefordert

Laut Statistiken des Innenministeriums seien derzeit 31.000 Menschen - exklusive der Ukraine-Flüchtlinge - untergebracht. "Bei nahezu gleichbleibenden Grundversorgungszahlen ist es aus Sicht von UNHCR verwunderlich, dass die Bundesbetreuungseinrichtungen überfüllt sind, weil in den Ländern Tausende Plätze fehlen. Hier ist dringend ein Schulterschluss von Bund und Ländern nötig, um vor dem herannahenden Winter eine angemessene Unterbringung für alle Schutzsuchenden zu finden", so Christoph Pinter.

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