Ukraine - Hotline informiert Flüchtlinge in ihrer Muttersprache

UKRAINE: NIEDERÖSTERREICH - ANKUNFTSZENTRUM FÜR FLÜCHTLINGE IN WIENER NEUSTADT
27.441 Anrufe gingen Stand Freitag bei der Bundesagentur für Betreuungs- und Unterstützungsleistungen (BBU) ein: Infos über medizinische Versorgung, Registrierung und Quartiere.

Mit Fragen zur Registrierung, zu Quartieren, zur medizinischen Versorgung, aber auch mit spezielleren Anliegen wie der Versorgung des mitgebrachten Haustieres können sich Flüchtlinge an die Ukraine-Hotline der Bundesagentur für Betreuungs- und Unterstützungsleistungen (BBU) wenden. Mitarbeiter mit ukrainischer Muttersprache unterstützen sie dort niederschwellig, sagte Geschäftsführer Andreas Achrainer. Auch Österreicher, die helfen wollen, können anrufen.

Die rund um die Uhr erreichbare Hotline nahm ihre Arbeit am 28. Februar auf, bisher seien 27.441 Anrufe eingegangen, so Achrainer am Freitag vor Journalisten. 26 Mitarbeiter mit ukrainischer Muttersprache konnte man im Austausch mit der ukrainischen Community anstellen, berichtete der BBU-Geschäftsführer, außerdem gibt es noch zehn freiwillige Mitarbeiter. Auch Russisch, Englisch und Deutsch werde bei der Hotline gesprochen. Die Mitarbeiter seien geschult worden, unter anderem zum Thema Kinderschutz und Menschenhandel.

Eine der Mitarbeiterinnen ist Anastasia Vyday, sie lebt seit sechs Jahren in Österreich. Gegenüber der APA gab sie an, am Tag durchschnittlich mit 40 bis 50 Menschen zu telefonieren; ihnen beantwortet sie etwa Fragen zum Unterschied zwischen dem Vertriebenen-Status und Asyl sowie zur Grundversorgung. "Viele Leute sind wirklich dankbar", berichtete sie.

Die Hotline-Mitarbeiter würden außerdem mit der Koordinierungsstelle der BBU in Kontakt stehen, wodurch man auch kurzfristig Quartiere vermitteln könne. Am Montag sei das Angebot erweitert worden, nun würden Polizeischüler Anrufe von Österreichern entgegennehmen, die Hilfe leisten wollen.

Seit gestern, Donnerstag, erhalten Vertriebene über die Mobilfunknetze von A1, Magenta und Drei eine SMS mit Informationen darüber, an welche Stellen sie sich wenden können. 22.000 Nachrichten seien alleine am Donnerstag versendet worden, erzählte Innenminister Gerhard Karner (ÖVP). Darin finden Ukrainer die Nummern der Ukraine-Hotline und der Polizei sowie eine Warnung vor Kriminellen, die die Flüchtlinge ausnutzen könnten. Die Anruferzahlen würden seitdem leicht steigen, sagte Achrainer, genauer werde man die Mehrzahl an Anrufern aber erst in den Auswertungen der nächsten Tage erkennen.

Kommentare