U-Ausschuss: Georg Dornauer distanziert sich von SPÖ-Kollegen

U-Ausschuss: Georg Dornauer distanziert sich von SPÖ-Kollegen
SPÖ-Spitzenkandidat Georg Dornauer hält die Ladung der Tiroler ÖVP-Vertreter knapp vor der Landtagswahl in den Untersuchungsausschuss nach Wien für nicht sinnvoll.

„Bei aller Wertschätzung und auch Notwendigkeit eines Untersuchungsausschusses plädiere ich bereits seit Längerem, dass man in Anbetracht der ernsten politischen Gesamtlage auch in diesem Gremium an ein maßvolles Abrüsten denken soll.“

Diese Worte kommen nicht von einem ÖVP-Funktionär, der endlich die Angriffe im U-Ausschuss in Wien, der sich mit möglicher Korruption in den Reihen der Volkspartei auseinandersetzt, beendet sehen will. Vielmehr hat nun mit dem Tiroler Georg Dornauer ein SPÖ-Spitzenfunktionär in der Tiroler Tageszeitung (TT) sein Unbehagen darüber geäußert, wie da in Wien agiert wird.

Anlass ist die Ladung von vier Mitgliedern der Tiroler ÖVP: Landeshauptmannstellvertreter und Bauernbundobmann Josef Geisler, Hauptgeschäftsführer Martin Malaun, Landjugend-Obmann Dominik Traxl sowie Nationalratsabgeordneter Franz Hörl. Sie sollen zu den Geldmitteln befragt werden, die der Seniorenbund (185.000 Euro) und Ortsorganisationen der Landjugend (853.000 Euro) an Corona-Hilfen aus dem NPO-Fonds erhalten haben.

Wie man hört, soll vor allem die SPÖ darauf gedrängt haben, dass die Tiroler noch im September geladen werden. Wenige Tage vor der Landtagswahl am 25. September. Interessanterweise hat man dabei auf die Obfrau des Seniorenbundes Patrizia Zoller-Frischauf verzichtet und mit Franz Hörl jemanden auf die Liste gesetzt, der damit direkt nichts zu tun hat. Dass die Tiroler ÖVP deswegen bereits lautstark von gezielter Wahlbeeinflussung aus Wien spricht, liegt auf der Hand.

Georg Dornauer, Tiroler SPÖ-Spitzenkandidat, ist so eine Wahlunterstützung gar nicht recht, weil er nach dem Urnengang gerne gemeinsam mit der ÖVP regieren würde. Dafür standen die Vorzeichen bis vor Kurzem gut. Unter Landeshauptmann Günther Platter und seiner Stellvertreterin Ingrid Felipe hatten sich ÖVP und Grüne auseinandergelebt. Zwischen Platter-Nachfolger Anton Mattle und dem neuen grünen Spitzenmann Gebi Mair soll es wieder besser funktionieren. Deswegen ärgern Dornauer die Querschüsse der Bundes-SPÖ.

Laut TT dürften auch die Tiroler Neos mit dieser Ladungspolitik nicht zufrieden sein.

Kommentare