Türkis-Grün: Es knirscht im Koalitionsgebälk

Türkis-Grün: Es knirscht im Koalitionsgebälk
Die Wortgefechte um die Sicherungshaft sind keine Regierungskrise – aber ein „Kriserl“, das tief blicken lässt.

Michel Reimon war sauer, das war nicht zu überhören.

Wie er die Dinge sagte: schnappig und „ang’speist“, wie man sagt. Vor allem aber was der grüne Nationalratsmandatar am Donnerstag via Ö1 über die ÖVP und ihre Haltung zur Sicherungshaft loswerden wollte, ist erstaunlich. Ein Auszug: Die Kanzlerpartei betreibe nur „Marketingmaßnahmen“; ihre politischen Ideen brächten keine „sinnvollen Verbesserungen“. Und dann beschied Reimon dem Koalitionspartner noch, dass die Kanzler-Partei beim Thema „eskaliert“.

Die ÖVP als Provokateur? Sagen die Grünen?

Das ist gut zwei Wochen nach der Angelobung alles andere als ein Kompliment – zumal Reimon bei seinem Vorstoß Parteichef Werner Kogler hinter sich weiß.

So schnell kann es also gehen. Noch am Mittwoch hatte ÖVP-Klubchef „Gust“ Wöginger in kleiner Runde im Parlament von den Partnern geschwärmt. Die Zusammenarbeit mit den Grünen laufe blendend. Wögingers Prognose: Die Koalition hält fünf Jahre, das jedenfalls.

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