Tirol-Wahl: Stronach wird doch noch mitmischen

Frank Stronach im Faktencheck
Der „Chef“ wird die Liste von Hans-Peter Mayr unterstützen.

Auf Überraschungen muss man bei Frank Stronach gefasst sein. Per Inserat in der Tiroler Tageszeitung hatte er am Mittwoch seine Anhänger zu einer Veranstaltung in den Innsbrucker Congress eingeladen. Start: 19 Uhr. Dort werde es „Klartext zur Wahlliste“ geben. Als der Parteigründer um 17 Uhr mit seinem Privatjet in Tirol landet, war alles anders. Eine Entscheidung werde es heute nicht geben, hieß es.

Zur Erinnerung: Bei der Tiroler Wahlbehörde wurden drei Stronach-Listen für die Landtagswahl am 28. April eingereicht. Eine von Sonja Ulmer, eine von Walter Jenewein und eine des inzwischen entlassenen Landesgeschäftsführers Hans-Peter Mayr. Den Sanktus Stronachs hatte nur jene mit Sonja Ulmer an der Spitze. Jenewein zog die Kandidatur zurück, Mayr jedoch nicht.

Die Wahlbehörde ließ aber als gültige Stronach-Liste jene von Mayr zu. Die Bundespartei stellte daraufhin den Wahlkampf in Tirol ein. Stronach führte Mittwoch Abend bis spät nachts Gespräche mit den Vertretern der drei Listen.

Folgende Lösung kristallisierte sich heraus: Stronach unterstützt die Liste Mayr, wobei Mayr mit Jenewein kooperiert. Voraussetzung dafür sei ein Bürgerkomitee, eine Art Aufsichtsrat, bestehend aus 50 Personen, die je zur Hälfte die Gruppe um Jenewein und die Gruppe um Sonja Ulmer stellen sollen. Mayr müsse sich dabei verpflichten, den Vorgaben dieses Aufsichtsrates im Wahlkampf zu folgen. Donnerstag wurde in finalen Gesprächen das Abkommen finalisiert: Man werde in Zukunft als "Liste Stronach-Mayr" auftreten.

Zudem haben sie den Kompromiss vereinbart, es werde "ein Personenkomitee mit rund 40 Mitgliedern als eine Art Aufsichtsrat gegründet", sagte Mayr. "Diesem Komitee werden wir eine eidesstattliche Erklärung abgeben, dass wir die Werte von Frank Stronach im Landesparlament vertreten." Ziel für die Wahl sei eine "schöne Zweistelligkeit".

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