Tirol-Wahl: Schwarz-Rot könnte nun rasch auf Schiene kommen

Tirol-Wahl: Schwarz-Rot könnte nun rasch auf Schiene kommen
Intern können bei der ÖVP viele hochrangige Funktionäre gut mit der SPÖ leben.

Anton Mattle sieht nach einer historischen Wahlniederlage den Führungsanspruch weiterhin bei seiner Tiroler Volkspartei. Er will in den nächsten Tagen Sondierungsgespräche führen und erneuerte am Wahlabend seine Absage an eine Zusammenarbeit mit der FPÖ: „Ich werde mit allen Parteien sprechen betreffend einer Regierungskoalition – nur nicht mit den Freiheitlichen.“

Neuauflage möglich

Neben Schwarz-Blau ist Schwarz-Rot die einzige Variante für einer Zweier-Koalition. Die SPÖ von Georg Dornauer ist damit wohl in der besten Ausgangslage für eine Regierungsbeteiligung. Intern können bei der ÖVP mit diesem Paarlauf, der 2013 mit dem Beginn von Schwarz-Grün zu Ende gegangen war, sehr viele hochrangige Funktionäre gut leben. Mattle hält sich aber auch andere Optionen offen: „Ich würde mir durchaus zutrauen, eine Dreier-Koalition zu gründen.“ Ohne Not zwei Partner ins Boot zu holen, kommt innerhalb der Volkspartei weniger gut an.

Der ÖVP-Chef sieht für sich aber durchaus den notwendigen Rückhalt, um auch solche Experimente wagen zu können: „Ich glaube, ich habe auch die notwendige Stärke und die Kraft innerhalb der Partei, diese Koalitionsverhandlungen zu führen.“

Ein „Dreier“ ohne die SPÖ wäre – nach Stand der Hochrechnungen zu Redaktionsschluss – in verschiedenen Varianten möglich. Um auf eine Landtagsmehrheit zu kommen – das sind mindestens

19 Mandate – könnte die ÖVP versuchen, zwei der drei „Kleinen“ ins Boot zu holen.

Mit Liste Fritz und Grünen – beide haben laut vorläufigem Stand jeweils drei Mandate – käme so eine Kombination auf 20 Sitze. Mit einer der beiden Parteien und den bei zwei Mandaten stagnierten Neos wären es 19.

Argumentationsnot

Am wahrscheinlichsten erscheint aber, dass die Volkspartei auf Nummer sichergeht und es mit der SPÖ versucht. In Argumentationsnot wäre dabei zunächst nur der rote Spitzenkandidat Georg Dornauer. Er wollte nur bei „deutlichen Zugewinnen“ in eine Regierung gehen. Aber das war vor dem Wahlabend.

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