Tanner: "Wiederbetätigung muss Amtsverlust bedeuten"

Tanner: "Wiederbetätigung muss Amtsverlust bedeuten"
Nach erneuten Nazi-Umtrieben im Heer appelliert die Verteidigungsministerin an ihre Ministerkolleginnen, die Gesetze zu verschärfen. Beim Verteidigungswillen der Bürger ortet sie Defizite.

Verteidigungsministerin Klaudia Tanner über neonazistische Umtriebe im Bundesheer, warum die Frauenquote auch nach 25 Jahren immer noch vergleichsweise schwach ist und warum sie es für ein Defizit hält, dass nicht mehr Menschen Österreich und die Demokratie mit der Waffe verteidigen wollen.

KURIER: Frau Bundesministerin, nimmt man Ihre Befehle im Bundesheer eigentlich ernst?

Klaudia Tanner: Davon gehe ich aus. Warum fragen Sie?

Als im Vorjahr der KURIER über einen Soldaten in SS-Uniform berichtet hat, haben Sie sofort eine „Null-Toleranz-Politik“ ausgegeben. Vor Kurzem gab es einen Berufssoldaten, der Hitler-Reden verschickt hat. Die einzige Konsequenz: eine Geldstrafe. Null-Toleranz klingt anders, oder?

Eines vorweg: Das sind schreckliche Fälle, jeder davon ist einer zu viel. Allerdings gibt es solche Einzelfälle im gesamten öffentlichen Dienst, nicht nur im Bundesheer. Wenn es nach mir geht, dann hat eine Verurteilung wegen Wiederbetätigung automatisch den Verlust des Amtes zur Folge zu haben. Das meine ich mit Null-Toleranz.

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