Studie: Asylberechtigte finden immer schwerer Arbeit

Studie: Asylberechtigte finden immer schwerer Arbeit
Gründe dafür sind laut Institut für Höhere Studien das Herkunftsland und zu hohe Qualifikationen.

Wie rasch finden Flüchtlinge eine Arbeit? Dieser Frage ist das Institut für Höhere Studien nachgegangen. Untersucht wurden jene Menschen, die zwischen 2001 und 2016 nach Österreich gekommen sind. Das Ergebnis: Asylberechtigte finden immer schwerer eine Arbeit.

Ein Grund sei etwa der starke Andrang am Arbeitsmarkt nach dem Flüchtlingsansturm gewesen. Aber auch die kürzere Dauer von Asylverfahren ab 2014 spiele eine Rolle. "Die Zeit für den Spracherwerb ist nicht ausreichend. Auch über die Firmen und den Arbeitsmarkt ist zu wenig Wissen vorhanden, um einen Job zu finden", sagte Studienautor Stefan Vogtenhuber im Ö1-Morgenjournal.

 

Länger als drei Monate

Für die Studie wurden nur jene Beschäftigungen untersucht, die länger als drei Monate gedauert haben und die über der Geringfügigkeitsgrenze lagen. 

Auch das Herkunftsland sei ausschlaggebend, betonte Vogtenhuber, vor allem bei Frauen. In den frühen 2000er Jahren seien viele Menschen aus ex-jugoslawischen Ländern auf Jobsuche gewesen - Länder mit hoher Frauenerwerbsrate. Anders verhalte es sich bei Asylberechtigten, die später ins Land gekommen sind.

"In AfghanistanSyrien und im Irak ist die Frauenerwebstätigkeit sehr niedrig und das wird auch in Österreich beibehalten, zumindest am Anfang", so Vogtenhuber.

Zu hohe Bildung hinderlich

Überraschend aber ist folgende Erkenntnis: Auch der Bildungsgrad sei wesentlich bei der Jobsuche, aber anders als erwartet. "Hohe Qualifikation ist negativ, das hat uns überrascht. Es braucht dann mehr Zeit, um eine qualitfikationsadäquate Beschäftigung zu finden."

Nicht eruiert wurde in der Studie, welche Jobs die Flüchtlinge angenommen haben. Das soll in einer Folgestudie untersucht werden.

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