Strafmündigkeit ab 12? "Strafen schrecken Kinder nicht ab"

Strafmündigkeit ab 12? "Strafen schrecken Kinder nicht ab"
ÖVP und FPÖ könnten neuen Vorstoß wagen, Strafmündigkeit zu senken. Warum das nicht die Lösung sei, um Kinder "auf den rechten Weg" zu bringen, erklärt Jugendrichter Schmitzberger.

„Angesichts jüngster brutaler Gewaltdelikte unter Beteiligung von unter 14-Jährigen können wir nicht einfach zur Tagesordnung übergehen“, sagte Innenminister Gerhard Karner (ÖVP), als vor rund einem Jahr der mutmaßliche Fall eines missbrauchten zwölfjährigen Mädchens in Wien bekannt wurde. 

Mit dem Vorstoß, die Strafmündigkeit von 14 auf zwölf Jahre zu senken, blitzte die ÖVP bei den Grünen ab. Kinder ins Gefängnis werfen – das komme nicht infrage, hieß es da.

Der potenzielle neue Partner, die FPÖ, dürfte weniger Skrupel haben – auch die Blauen fordern in ihrem Wahlprogramm die Absenkung der Strafmündigkeit.

Neu ist die Forderung nicht, die politischen Argumente sind bekannt. Der KURIER hat mit Daniel Schmitzberger, Vorsitzender der Fachgruppe Jugendstrafrecht in der Richtervereinigung und Jugendrichter am Straflandesgericht in Wien, die fünf häufigsten abgeklärt.

1.Kinder sollen „die Härte des Gesetzes“ spüren, um „auf den rechten Weg gebracht“ zu werden.

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