Straches Comeback-Wunsch wird FPÖ zum Verhängnis

2016 zogen alle noch an einem Strang: Strache, Haimbuchner, Hofer
Spitzenkandidat Hofer und Oberösterreichs FP-Chef Haimbuchner um Kalmierung bemüht

Sein Vorgänger ist allgegenwärtig. Norbert Hofer muss als designierter FPÖ-Chef einen Balanceakt schaffen: Sich von Heinz-Christian Strache distanzieren und ihn gleichzeitig nicht gänzlich aus der „freiheitlichen Familie“ ausschließen – nicht nur ob Straches knapp 800.000 Facebook-Fans. Auch im ORF-Sommergespräch werden Straches Ibiza-Interpretationen wohl das bestimmende Thema sein – statt anderer blauer Wahlkampf-Ansagen.

 

Schon am Sonntag musste Hofer ausrücken, um Straches Argumente zurechtzurücken. Dass Sebastian Kurz nach Bekanntwerden des Videos ihm und der FPÖ gegenüber „wortbrüchig“ geworden sei, wie Strache in zahllosen Interviews zuvor betont hatte, will Hofer „gar nicht großartig beurteilen. Das hat mein Vorgänger als Privatperson gemacht.“ Beschwichtigende Worte fand er für Straches Avancen, 2020 in Wien kandidieren zu wollen. Darüber könne erst nachgedacht werden, „wenn alle rechtlichen Probleme geklärt sind“.

 

Um Klärung bemühte sich am Montag auch Oberösterreichs FPÖ-Landeschef Manfred Haimbuchner. Berichte, wonach die FPÖ intern zerstritten sei, es eine Personaldiskussion zwischen Hofer und Herbert Kickl gebe, tut er ab. „Knittelfeld 2.0, 3.0 gibt es nicht“, selbstverständlich stehe er „zu 100 Prozent hinter Hofer“.

Straches Comeback-Wunsch wird FPÖ zum Verhängnis

Geht es nach Haimbuchner, habe Kickl das Innenministerium „gut geführt“. Bei Regierungsverhandlungen sollte „die FPÖ den Anspruch stellen, das Ressort weiter zu führen“. Geht es nach der KURIER-OGM-Umfrage, so sprechen indes 51 Prozent den Freiheitlichen ab, regierungsfähig zu sein. Lediglich 41 Prozent der ÖVP-Wähler halten den ehemaligen Koalitionspartner für regierungstauglich. 

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