Strache: "Können schreien und sich an-urinieren"

Strache: "Für was haben wir militärische Transportflugzeuge wie die Hercules?"
FPÖ-Chef hat sich vor Jahren im gleichen Wortlaut zu Abschiebungen in Militärflugzeugen geäußert wie Belakowitsch-Jenewein.

Dagmar Belakowitsch-Jenewein hält nichts davon, Asylwerber in zivilen Flugzeugen abzuschieben. Die Lärmbelästigung für Beamte und allenfalls mitreisende Zivilisten bzw. Touristen sei einfach zu groß, kritisierte die Freiheitliche am Mittwoch im Parlament - und schlug vor, die Transportmaschinen des Bundesheeres (C-130 Hercules) für Abschiebungen zu verwenden. "Da drinnen können sie schreien, so laut sie wollen", so Belakowitsch-Jenewein. Vertretern von Hilfsorganisationen und auch der Katholischen Kirche missfiel die herzlose Ansage. "Solche Aussagen können nur Menschen tätigen, die so etwas nicht erlebt haben oder nicht hingeschaut haben. Ich wünsche diesen Menschen nicht, dass sie selber einmal in diese Situation kommen", sagte der für gewöhnlich in politischen Debatten eher zurückhaltende Kardinal Christoph Schönborn. Die Grünen reagierten am Donnerstag in den Sozialen Medien mit einem Gegenvorschlag:

Alte Forderung

Mit ihrem Begehr, die Abschiebungen vorzugsweise in Militärmaschinen zu erledigen, vertritt Belakowitsch-Jenewein freilich eine Forderung, die in der FPÖ seit langem gehegt wird. Seit Donnerstag kursiert im Netz wieder ein Video aus einer Rassismus-Dokumentation des ORF (hier zu sehen). In dieser ist Parteichef Heinz-Christian Strache bei der Abschlusskundgebung der Nationalratswahl 2006 am Wiener Viktor-Adler-Markt zu sehen, und seine Rede enthält de facto Wort-ident die Forderung von Belakowitsch-Jenewein. Wörtlich sagt der blaue Front-Mann: "Für was haben wir militärische Transportflugzeuge wie die Hercules?"

Und Strache zu den Asylwerbern weiter: "Da können sie dann schreien und sich an-urinieren. Da störts dann niemanden."

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