Stefan Wallner: Der Mann hinter Rudolf Anschober
Seinen Start im neuen Job hat er sich vermutlich anders vorgestellt. Seit Anfang März arbeitet Stefan Wallner als Generalsekretär im Sozialministerium von Rudolf Anschober. Um drei Dinge sollte er sich da vornehmlich kümmern, hieß es ursprünglich: die Pflegereform, die Finanzausgleichsverhandlungen mit den Ländern im Gesundheits- und Sozialbereich und – passend zu einem grün geführten Ministerium – die Öffnung zur sogenannten Zivilgesellschaft.
Das rangiert nunmehr freilich alles unter ferner liefen. Das Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz ist derzeit de facto ausschließlich Gesundheitsministerium und Rudolf Anschober neben Bundeskanzler Sebastian Kurz und Innenminister Karl Nehammer Corona-Krisenmanager der Republik. Und Stefan Wallner als Generalsekretär die Nummer zwei in der Ministeriumshierarchie.
Generalsekretär war der 1971 in Graz geborene Wallner (ein Onkel war Pfarrer) die längste Zeit seines Lebens. Zunächst – in ehrenamtlicher Funktion – bei der Katholischen Hochschuljugend Österreichs, einer Teilorganisation der Katholischen Aktion, der quasioffiziellen Laienorganisation der österreichischen Kirche.
Von Raab zu Glawischnig
Von 1995 bis 1998 war er Mitarbeiter der Julius-Raab-Stiftung, einer Einrichtung unter dem Dach der Politischen Akademie der ÖVP; einer der späteren (2011 ff.) Präsidenten der Raab-Stiftung war übrigens Harald Mahrer, heute WKO-Präsident.
Danach, von 1999 bis 2009, wurde er wieder Generalsekretär: diesmal hauptberuflich bei der Caritas. In dieser Zeit erlangte Wallner an der Seite des damaligen Caritas-Präsidenten Franz Küberl Bekanntheit bei einer breiteren Öffentlichkeit. Während dieser Jahre hat er auch sein jetziges Betätigungsfeld, das Sozialministerium, gleichsam von der anderen Seite bestens kennengelernt: in zahllosen Verhandlungen zu einschlägigen Themen.
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