Niedrigere Hürden für Staatsbürgerschaft: Was ist dran an der Kritik?

Niedrigere Hürden für Staatsbürgerschaft: Was ist dran an der Kritik?
Die ÖVP warnt nach dem SPÖ-Vorschlag vor 500.000 zusätzlichen Einbürgerungen, aber auch der Tiroler SPÖ-Mann Dornauer ist skeptisch.

In kaum einem anderen Land ist es so schwierig, Staatsbürger zu werden wie in Österreich, heißt es im Migrant Integration Policy Index 2020. Die SPÖ will das ändern. Eine Arbeitsgruppe um Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser hat einen Vorschlag vorgelegt, der seit vergangener Woche hohe Wellen schlägt.

Für die ÖVP kommt eine Senkung der Hürden nicht infrage: Der rot-weiß-rote Pass sei ein „hohes Gut“ und stehe am Ende eines erfolgreichen Integrationspfades.

Das sagen auch die Neos: Die Staatsbürgerschaft sei die „Krönung“ gelungener Integration.

Die SPÖ hingegen sieht in der Staatsbürgerschaft nicht die „Krone“, sondern einen „Turbo“ für Integration, weil sie etwa am Arbeitsmarkt Chancengleichheit bringe.

Der grüne Vizekanzler Werner Kogler hält laut Standard Teile des Vorschlags der Oppositionspartei für „sinnvoll“. Nachdem sie aber nicht im türkis-grünen Koalitionspakt stehen, seien sie „vielleicht ein Thema für nächste Verhandlungen“.

Das Papier wurde einstimmig im SPÖ-Bundesparteivorstand beschlossen, aber nicht alle Roten sind damit glücklich: Tirols Landesparteichef Georg Dornauer meinte am Dienstag, es müsse nachgeschärft werden.

Worum es genau geht und was an der Kritik dran ist: ein KURIER-Faktencheck.

Kommentare