SPÖ: Bures sieht Faymann fest im Sattel
Als Nationalratspräsidentin Doris Bures am Samstag im ORF-Mittagsjournal auftrat, da hatte die SPÖ-Politikerin im Wesentlichen drei Botschaften für ihre Zuhörer.
Die erste, tendenziell unspektakulärste, betraf sie selbst bzw. ihre Karriere-Planung: Bures versicherte, 2016 nicht ins Rennen um die Hofburg einzusteigen: „Ich kandidiere nicht.“
Weit delikater waren die beiden Ansagen, die die stellvertretende SPÖ-Chefin zum derzeitigen Zustand der Partei loswerden wollte, nämlich: Werner Faymann sitzt fest im Sattel; und : ÖBB-Boss Christian Kern ist sicher kein geeigneter Nachfolger an der Parteispitze.
Unruhe
Ganz konkret wurde Bures die Frage gestellt, ob Faymann das Jahr 2015 politisch überleben werde. Und darauf antwortete die frühere SP-Bundesgeschäftsführerin ohne Zögern: „Ich bin davon überzeugt!“
Zweifelsohne gebe es intern „eine gewisse Unruhe“; und diese habe sich am Parteitag, bei dem Faymann eine auffallend niedrige Zustimmung (84 %) erfuhr, ganz offen gezeigt. Das alles, glaubt Bures, wird sich aber in Bälde wieder stabilisieren.
Insofern ist es bemerkenswert, wie deutlich sie dem seit Wochen als Alternative an der SPÖ-Spitze genannten Christian Kern jede Kompetenz für eine Karriere in der Politik abspricht.
„Ich kenne ihn gut und glaube, es war die zu 100 Prozent richtige Entscheidung, ihn an die Spitze der Bahn zu setzen“, sagte Bures. „Aber so wie ich keine gute Bahn-Managerin wäre, wäre er kein guter Politiker.“ Kern sei intelligent genug das selbst auch zu wissen. Und all die Spekulationen um seinen Wechsel?
„Die“, befundete Bures, „sind ihm selbst auch schon sehr unangenehm.“
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