SPÖ am 1. Mai: Ludwig rechnet nicht mit Pfeifkonzert

Wohnbaustadtrat Michael Ludwig (SPÖ)
Die Bundespartei ging nach dem desaströsen Wien-Parteitag auf Tauchstation. Michael Ludwig, der auch abgestraft wurde, meldete sich zu Wort.

Die schlechten Ergebnisse für den Landesparteichef Michael Häupl und das Präsidium beim gestrigen Landesparteitag der Wiener SPÖ sitzt der Bundespartei offenbar noch in den Knochen. Am Tag danach wollte sich von der Bundesparteiebene gegenüber der Austria Presse Agentur (APA) niemand zu Wort melden. Und das alles ausgerechnet vor den Feierlichkeiten zum 1. Mai am Montag.

Die Wiener SPÖ hat offenbar weiterhin mit ihrem parteiinternen Konflikt zu kämpfen: Parteichef Häupl erzielte bei seiner letzten Wahl zum Vorsitzenden am Samstagabend nur 77,4 Prozent. Wohnbaustadtrat Michael Ludwig, er wird auch als Häupl-Nachfolger gehandelt, traf es noch schlimmer, er bekam nur 67,8 Prozent und auch die Ergebnisse der anderen Präsidiumsmitglieder waren nicht berauschend.

Ludwig: "Kein Nobelpreis"

Anfragen der APA in der Bundesparteizentrale, dem Bundeskanzleramt oder im Parlamentsklub wurden am Sonntag zwar beantwortet, Statements zu diesen Ergebnissen und ihren Folgen für die SPÖ gab es allerdings keine. Stadtrat Ludwig räumte im Ö1-"Mittagsjournal" ein: "Einen Nobelpreis für Geschlossenheit haben wir gestern nicht gewonnen." Mit einem neuerlichen Pfeifkonzert morgen am Wiener Rathausplatz rechnet er zwar nicht, appellierte aber vorsorglich an alle, dass es nicht wieder zu einer derartigen "Entgleisung" wie im Vorjahr kommt.

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