Spionage-Skandal landet im U-Ausschuss

Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung
Ermittlungen gegen drei Ex-Beamte des Verfassungsschutzes zeigen, dass viele Skandale der vergangenen Jahre einen gemeinsamen Hintergrund haben.

Der Spionage-Skandal wird nicht nur die Gerichte beschäftigen. Seit der Veröffentlichung der Netzwerke rund um den ehemaligen Verfassungsschützer Egisto Ott ist klar, dass das auch ein politisches Nachspiel haben wird. Zu viele Skandale der vergangenen Jahre – von der BVT-Hausdurchsuchung über den Ibiza-Skandal bis zu Wirecard und der Flucht von Jan Marsalek – haben hier einen gemeinsamen Hintergrund.

Für die ÖVP kommt das Auffliegen der Spitzel-Affäre nicht ungelegen. Nun gibt es auch einen prominenten Ex-FPÖ-Mandatar, der im Fokus der Ermittlungen steht. Inwiefern auch FPÖ-Klubchef Herbert Kickl von den Informationsbeschaffungen seines Parteikollegen Hans-Jörg Jenewein profitierte, ist vorerst allerdings noch offen.

Klar ist aber jetzt schon: Die BVT-Clique, gegen die nun ermittelt wird und die mit Jenewein im regen Kontakt war, arbeitete mit der FPÖ rund um den BVT-Skandal zusammen. Ausgelöst wurde der Skandal, indem Kickl mithilfe einer Anordnung der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) eine Hausdurchsuchung im BVT durchführen ließ. Später wurde die Razzia vom Oberlandesgericht für illegal erklärt.

Diesen Sumpf an vermeintlich korrupten Beamten, die versuchten, den Staat zu schwächen und in vielen Skandale verstrickt gewesen sein sollen, will man nun trockenlegen. Aber wie? Mit einem eigenen, zusätzlichen Untersuchungsausschuss im Parlament?

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