Sölden: Regierung kritisiert frühen Ski-Weltcup-Start

Die Arbeiten am Gletscher in Sölden laufen auf Hochtouren
Skisaison startet trotz hoher Temperaturen am Wochenende. ÖVP und Grüne können das nicht nachvollziehen.

Auch kommendes Wochenende bleiben die Temperaturen angenehm herbstlich, bei rund 15 Grad Celsius. Nach dem heißesten September der 257-jährigen Messgeschichte, brachte bisher der Oktober ebenfalls neue Temperaturrekorde.

In Sölden, in Tirol, startet am Samstag dennoch der Ski Weltcup in die neue Saison. Das stößt nicht nur Sportlerinnen und Sportlern sauer auf. Auch Grüne und die ÖVP kritisieren den frühen Auftakt auf einem Schneeband am Rettenbachferner, das mit 22 Schneekanonen künstlich erzeugt wurde.

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"Keine gute Werbung"

Der Klimawandel zeige sich in den Alpen deutlich und der frühe Weltcup-Start müsse deshalb ein Ende haben, sagt Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) zum Ö1 Morgenjournal: "Wir haben im Oktober die heißesten Oktobertage gehabt, die bisher gemessen wurden. Da ist es für mich unverständlich, dass man auf Biegen und Brechen an einem Skistart im Oktober festhalten muss." Es sei Aufgabe des internationalen Ski-Verbands FIS die Zeitpläne jetzt zu überdenken, so Gewessler.

Warum gibt die Volkspartei Gewessler recht? Schneefreie Gipfel, Geröll: Die Bilder der eher nicht so winterlichen Landschaft sind laut ÖVP-Umweltsprecher Johannes Schmuckenschlager keine gute Werbung für den Tourismus. "Wenn die Bilder, die transportiert werden, auch keine Schneelandschaft transportieren, dann ist auch das natürlich zu hinterfragen." Die FIS will vorerst am Terminplan festhalten, eine Schneelandschaft könne man sowieso nie garantieren.

Jakob Falkner, Miteigentümer der Söldener Bergbahnen bezeichnet die Debatte gegenüber Ö1 als übertrieben, man solle nicht immer gleich den Teufel an die Wand malen. Dass der Saisonstart künftig auch später stattfinden könne, will er aber nicht ausschließen: "Wir werden uns immer mit der Zeit anpassen."

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