30.000 mit Ski-Virus
1993 gab’s noch viel Applaus, als unter Regie des initiativen Hoteliers Jakob Falkner die Rennpremiere so gut gelang, dass die Gletscher-Konkurrenz von Tignes und Saas-Fee den Ötztalern für immer den herbstlichen Vortritt überließen.
Und als die Söldener 2020 mit einem strengen Covid-Konzept den Weltcupstart riskierten, sind sie zum Vorbild für alle Veranstaltungen danach und zum Retter der Saison geworden.
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Corona ebbte ab. Das Ski-Virus kam wieder. Allein das kommende Weltcupwochenende mit 30.000 Gästen wird eine Wertschöpfung von sieben Millionen und viel Steuergeld für den Staat bedeuten. Ungeachtet dessen geriet Sölden ins Fadenkreuz von Greenpeace:
Der Gletscher dürfe nicht Ski-Prestigeprojekten zum Opfer fallen, hieß es, als am Rettenbachferner mit Baggern Sanierungsarbeiten stattfanden. Sölden konterte empört. Man verwies auf die renommierte Glaziologin Andrea Fischer, die u.a. sagt, dass es für die Existenz des Gletschers nicht lebensbedrohlich sei, wird auf ihm skigefahren.
Unabhängig von divergierenden Experten-Urteilen, sind die Rennläufer über den Zeitpunkt des Saisonstarts uneins. Aus Mikaela Shiffrins Sicht erfolgt er zu früh. Dennoch werden alle Spitzenläufer kommen. Auch einstige Größen. Darunter Shiffrins US-Landsmann Bode Miller, 45.
Der zweifache Sölden-Sieger wurde – eine Parallele zu Marcel Hirscher – zum Skiproduzenten. Miller will in Sölden für seinen Peak-Ski werben. Wie er Traditionsfirmen die internationale Medienpräsenz zu PR. Um Appetit auf den Winter zu machen.
Der herbstliche Weltcupbeginn war im letzten Jahrtausend noch vom Weltcupgründer Serge Lang eingeführt worden. Auf Drängen der Wintersportindustrie. Zumal es nicht zuletzt sie ist, die den Weltcup am Leben erhält. Von den Preisgeldern allein könnten kaum 20 Damen und Herren das Skifahren professionell als Ganzjahressport betreiben.
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