Schulreform: Häme für Heinisch-Hoseks "Meisterstück"

Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek
Gewerkschafter: "Möchte nicht wissen, wie dann für die Frau Minister eine schlechte Reform aussieht".

Ein "Meisterstück" nannte Gabriele Heinisch-Hosek die im Herbst beschlossene Bildungsreform am Wochenende. Mit dieser Bewertung steht die SPÖ-Unterrichtsministerin ziemlich alleine da.

"Da möchte ich nicht wissen, wie nach Ansicht der Frau Unterrichtsministerin eine schlechte Bildungsreform aussieht", sagt Eckehard Quin, Vorsitzender der AHS-Lehrergewerkschaft zum KURIER. "Aber wenn sie meint, das ist das beste, das diese Bundesregierung zusammenbringt ..."

Quin sagt, es seien bei den Überschriften positive Ansätze zu erkennen. Aber: "Autonomie predigen und gleichzeitig Schulpartner zu entmachten, das würde ich nicht als Meisterstück bezeichnen."

Harald Walser, Bildungssprecher der Grünen, kann kein "Meisterstück" erkennen – er ortet eher eine "Mogelpackung". Denn, so Walser: Es "zeichnet sich eine reine Behübschung der bestehenden Strukturen ab". Dass Heinisch-Hosek dies als Meisterstück bezeichne, sei "ähnlich unangemessen" wie die Bewertung von ÖVP-Staatssekretär Harald Mahrer: Dieser hatte die Reform bei ihrer Präsentation als "fast schon geil" bezeichnet.

Neos-Chef Matthias Strolz ist sicher: "Eine große Bildungsreform wird das nicht mehr." Selbst "das sichtbare Stückwerk" lasse viele Fragen offen.

"Machtspiele"

Bundesschulsprecher Maximilian Gnesda sagt zum KURIER, er "halte es für falsch, die Bildungsreform schlechtzureden". Wenngleich das Ergebnis auch immer an den Ansprüchen gemessen werden müsse: Er sei, sagt Gnesda, "wahnsinnig froh, dass es überhaupt zu einer Bildungsreform gekommen ist, nach den Machtspielen zwischen Ländern und Bund".

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