Justiz greift nach FPK-Mann Strutz
Die Affäre um den Billigst-Verkauf des Kärntner Schlosses Reifnitz an Magna bzw. Frank Stronach hat nun ein strafrechtliches Nachspiel. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) hat die Aufhebung der Immunität der FPK-Politiker Adolf Stark und Martin Strutz beantragt. Das bestätigt WKStA-Sprecher Erich Mayer dem KURIER.
Mit Segen des Justizministeriums wollen die Korruptionsermittler ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Untreue gegen jene Gemeindepolitiker aus Maria Wörth/Reifnitz einleiten, die den fragwürdigen Deal mit Stronach abgesegnet haben. Dazu müssen sie aber zwei Hürden nehmen: Stark ist nicht nur Bürgermeister von Maria Wörth, sondern auch Abgeordneter im Kärntner Landtag. Und der Maria Wörther Gemeinderat Martin Strutz sitzt für die Blauen im Parlament. Daher wurden Landtag und Nationalrat um Auslieferung der Politiker ersucht.
Zur Erinnerung: 2004 haben die FPK- und SPÖ-Gemeinderäte von Maria Wörth den Verkauf des Schlosses Reifnitz um 6,4 Millionen Euro an Stronach genehmigt. Der Kaufpreis lag weit unter dem Marktpreis. Stronach sollte aus dem Schloss ein Hotel zimmern, doch den Plan gab er später auf. 2011 verzichtete der Gemeinderat auch auf ein Rückkaufsrecht. Stronach zahlte dafür der Gemeinde eine Million Euro.
Die Untreue-Vorwürfe werden bestritten. „Ich sehe dem Verfahren und den Einvernahmen absolut gelassen entgegen“, sagt Strutz zum KURIER. Es sei eine alte Geschichte, die der politische Mitbewerber aufwärme, um ihn anzupatzen. Auch Bürgermeister Stark ist sich keiner Schuld bewusst: „Der Vertrag ist x-mal geprüft und genehmigt worden. Ich habe ein reines Gewissen.“
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