Salzburg-Wahl: Kurz gratuliert, Grüne sind enttäuscht
Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) sagte nach seinem überlegenen Wahlsieg in Salzburg an, mit allen anderen Parteien reden zu wollen. Nach dem schwachen Abschneiden der Grünen wollte er Schwarz-Grün dennoch nicht ausschließen. "Mein Ziel ist es, in den nächsten acht bis neun Tagen zu einer Entscheidung zu kommen, mit wem wir tatsächlich in Verhandlungen eintreten", sagte Haslauer.
Bei der ÖVP-Bundespartei herrschte naturgemäß Freude über die ersten Hochrechnungen zur Salzburger Landtagswahl: ÖVP-Chef und Bundeskanzler Sebastian Kurz freute sich über einen "eindrucksvollen Wahlsieg von Wilfried Haslauer", dem er "von ganzem Herzen gratuliere". Salzburg habe sich heute für die "Fortsetzung von sachlicher Politik" entschieden, meinte Kurz am Sonntag in einem schriftlichen Statement an die APA.
Rössler vor Rücktritt
Werner Kogler sprach am Sonntagnachmittag für die Grünen von einer "Enttäuschung" - wenn es dabei bleibe, hoffte Kogler noch auf die Zweistelligkeit. "Ja, es ist enttäuschend." Das letzte Ergebnis sei aber auch "ein Highlight" gewesen. Man werde nun hinschauen, warum es in manchen Bundesländern nicht laufe. Spitzenkandidatin Astrid Rössler habe einen guten Job gemacht, aber: "Es ist grad kein Wind für Grün." Rössler selbst kündigte noch am frühen Sonntagabend laut ORF Konsequenzen an. Sie wolle ihren Rücktritt anbieten.
Ernüchterung bei SPÖ
Nach dem historisch schlechtesten Ergebnis für die Salzburger SPÖ zeigte sich Spitzenkandidat Walter Steidl in einer ersten Reaktion ernüchtert. "Wir müssen das zur Kenntnis nehmen. Wenn die Erwartungshaltung mit dem Ergebnis nicht im Einklang steht, schwingt Enttäuschung mit", sagte der SPÖ-Politiker. Nun müsse man analysieren, wie das passieren konnte.
SPÖ-Bundesgeschäftsführer Max Lercher hat zwar eher nichts zu feiern, wollte das Ergebnis aber mit einem lachenden und einem weinenden Auge sehen - man dürfte Platz zwei halten, aber es gebe kein Stimmenplus. Personalfragen würden in der SPÖ in Gremien diskutiert werden und nicht übers Fernsehen, wollte er sich keine Antwort entlocken lassen, ob es personelle Konsequenzen geben wird. Spitzenkandidat Steidl habe aber die Partei in Salzburg wieder konsolidiert.
Freude bei FPÖ und NEOS
"Die Richtung stimmt", freute sich FPÖ-Klubchef Johann Gudenus über das Plus in Salzburg. "Es gibt Grund zur Freude." Offensichtlich genieße auch die Bundesregierung ein großes Vertrauen, wie man bei allen vier Landtagswahlen heuer gesehen habe.
NEOS-Generalsekretär Nick Donig betonte, man habe das Ziel, in den Landtag einzuziehen, erreicht. Unterm Strich sei es ein "schönes Ergebnis".
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