Salzburg-Wahl: ÖVP mit klarem Sieg, SPÖ hauchdünn vor FPÖ, Rössler bietet Rücktritt an
Zwei Jahre Dauerwahlkampf in Österreich gingen heute endlich ins Finale. Die Salzburger beendeten den Wahlreigen, der im April 2016 mit der dreifachen Bundespräsidentenwahl begann. Und so haben sie laut der ersten Hochrechnung gewählt:
Rössler bietet Rücktritt an
Dass die Salzburger ÖVP heute erneut als erster ins Ziel gehen würde, war ohnehin absehbar. Die Frage war auch weniger, mit wie viel Prozent Vorsprung Landeshauptmann Wilfried Haslauer seine Partei zum Sieg führt. Die Frage war und ist jetzt, wer der künftige Koalitionspartner sein wird. Präferenzen ließ sich der amtierende Landeshauptmann auch am Sonntag keine entlocken. Haslauer kündigte lediglich an, jetzt mit allen Parteien Gespräche führen zu wollen. Binnen acht bis neun Tagen wolle er sich dann entscheiden, mit welcher Partei er in Koalitionsverhandlungen geht.
Ob er es noch einmal mit den Grünen versuchen wird, ist also offen. Auch, weil die Ökopartei selbst stark geschwächt ist. Auf 8,5 Prozent kommen die Grünen laut erster Hochrechnung, das ist ein Verlust von mehr als elf Prozent, Parteichefin Astrid Rössler bot am frühen Sonntagabend ihren Rücktritt an.
Die NEOS schafften aus dem Stand sieben Prozent.
SPÖ knapp vor FPÖ
Den Kampf um Platz zwei entschieden, wie schon zuvor in Tirol und Niederösterreich, SPÖ und FPÖ unter sich. Hatte es nach der ersten Trendrechnung um 16.00 Uhr noch nach einem hauchdünnen Sieg für die FPÖ ausgesehen, brachte die spätere Auszählung der größeren Ballungszentren dann doch noch einen klaren Vorteil für die SPÖ.
KURIER.at begleitete Sie durch den Wahltag. Unten finden Sie den Ticker zur Nachlese
Salzburg-Wahl im Live-Blog
-
Entspannte Stimmabgabe
Die ÖVP von Landeshauptmann Wilfried Haslauer kann laut Umfragen mit einem Wahlsieg und fünf weiteren Jahren an der Spitze rechnen. Haslauer zeigte sich bei seiner Stimmabgabe denn auch in "leicht gespannter Erwartungshaltung". Haslauer schritt gemeinsam mit Gattin Christina zur Urne - bei strahlend schönem Frühlingswetter in einer Volksschule im Salzburger Stadtteil Morzg. Als Wahlziel hatte er im Vorfeld ein Drittel der Stimmen ausgegeben, was von Experten als strategisches Tiefstapeln bezeichnet wurde. "Wenn es mehr ist, sind wir nicht böse, ganz im Gegenteil", sagte Haslauer. Einen Vierer vor dem Resultat bezeichnete er aber als "fast nicht möglich". -
Vorläufiges Endergebnis um 21.00
Das vorläufige Endergebnis der Wahl wird zwischen 20.00 und 21.00 Uhr erwartet. Weil die Briefwahlstimmen schon am Wahltag ausgezählt werden, werden dabei nur noch wenige Hundert Stimmzettel fehlen, die außerhalb der Wohnsitzgemeinde abgegeben wurden. Diese werden am Mittwoch ausgezählt. Wie es nach der Wahl weitergeht, wollen die meisten Parteien aber schon am Tag nach der Wahl besprechen: ÖVP, Grüne, SPÖ, NEOS und SBG haben for Montag ihre Gremien einberufen. -
Pinke Hoffnung
Als erster der Spitzenkandidaten hatte am Morgen NEOS-Chef Sepp Schellhorn gewählt. Für die NEOS geht es um den erstmaligen Einzug in den Salzburger Landtag. Wobei die Umfragen den NEOS zuletzt deutlich bessere Chancen einräumten als Hans Mayr von der "Salzburger Bürgergemeinschaft" und dem Ex-Blauen Karl Schnell von der "Freien Partei Salzburg". -
So wählte Salzburg 2013
Damals gab es noch ein starkes Team Stronach, die NEOS waren noch weniger bekannt und die Grünen im Nationalrat. -
Die Spitzenkandidaten bei der Stimmabgabe
Das Wetter war im Bundesland ausgezeichnet, bis 16 Uhr können alle Salzburger wählen, die Spitzenkandidaten haben ihre Wahlpflicht natürlich schon erfüllt. -
Drei Trendgemeinden
Um 16.00 gibt es also die erste landesweite "Trendrechnung". Gemeindeergebnisse dürften schon früher vorliegen. Auf diese Gemeinden sollten sie dabei besonders achten: Golling, Puch und Lamprechtshausen. Das waren 2013 die sogenannten "Trendgemeinden" - also jene Orte, deren Ergebnis am ähnlichsten dem auf Landesebene war. -
Wie valide ist die "Trendrechnung" um 16.00 Uhr?
Nachdem die Wahllokale in Salzburg - anders als bei den letzten Landtagswahlen in Niederösterreich, Tirol und Kärnten - allesamt bereits um 16.00 Uhr schließen, wird knapp nach Wahlschluss auch eine erste "Trendrechnung" veröffentlicht. Geschätzt handelt es sich dabei um Ergebnisse von 20-30 von 119 Gemeinden - das sind in etwa 4-7 Prozent der Stimmen. Die Schwankungsbreite liegt dementsprechend noch bei rund 3,4 Prozent, die sogenannte Trendrechnung (eine erste Hochrechnung gibt's dann um 17.00 Uhr) ist also mit Vorsicht zu genießen. -
Jeder durfte wählen - keine Promillegrenze
Während wir noch auf die erste Trendrechnung warten noch eine kleine Info zur Beruhigung: Promillegrenze gab es heute keine. Hätte ein alkoholisierter Wähler allerdings den Wahlvorgang behindert, oder wäre er schlicht nicht in der Lage gewesen, seine Stimme abzugeben, konnte ihn der Wahlleiter des Wahllokals verweisen. -
Wahlbeteiligung
Spannend wird auch sein, wie hoch die Wahlbeteiligung diesmal ausfällt. 30 Prozent – also 113.192 Salzburger ignorierten die letzte Wahl im Jahr 2013. Dass die Wahlbeteiligung bei dem Salzburger Prachtwetter heute sogar unter 70 Prozent gefallen ist, ist nicht unwahrscheinlich. -
Erste Ergebnisse lassen auf sich warten
Um 16.00 Uhr hätte die erste Trendrechnung von SORA und ARGE veröffentlicht werden sollen. Noch trudeln aber nur einzelne Gemeindeergebnisse ein. In Kuchl etwa holte die ÖVP mit 42,33 Prozent zehn Prozent mehr... -
Erstes Ergebnis
ÖVP holt 40 Prozent, FPÖ auf Platz zwei, Grüne stürzen ab - mehr dazu in Kürze -
Welche Koalitionen sind möglich?
Festlegen wollte sich LH Haslauer im Vorfeld ja nicht, und ganz fix ist das Ergebnis ja auch noch nicht. Klar ist aber, dass die ÖVP nun die Qual der Wahl hat... -
Die Bezirks- und Gemeindeergebnisse
Noch sind viele Flecken weiß. Die Gemeinden, die bereits ausgezählt sind, sind jedoch tiefschwarz. An dieser Stelle noch einmal der Verweis auf die Trendgemeinden 2013: Achten sie besonders auf die Ergebnisse in Golling, Puch und Lamprechtshausen. -
Verlierer Wahlbeteiligung
Rund 61 Prozent - und damit noch einmal fast zehn Prozent weniger als 2013 - beträgt die Wahlbeteiligung diesmal. Politikwissenschafter Filzmaier spricht im ORF von einem "Einbruch der demokratischen Beteiligung". -
Reaktionen: SPÖ will bei Steidl bleiben
Der Salzburger SP-Landesgeschäftsführer Hannes Mathes hat sich trotz der Wahlniederlage (aktuell minus vier Prozent) vorerst gegen die Ablöse von Parteichef Walter Steidl ausgesprochen. Er schließe einen Wechsel "auf absehbare Zeit" aus, sagte Mathes in einer ersten Reaktion. Er hofft, dass sich das Ergebnis im Verlauf des Abends noch verbessert: "Es werden noch größere Gemeinden und Städte kommen, dann werden wir am Abend wissen, wo die SPÖ gelandet ist." Sein Grüner Kollege Rudi Hemetsberger wollte nicht einschätzen, ob mit dem sich abzeichnenden Ergebnis eine Regierungsbeteiligung möglich ist: "Am Zug ist jetzt einmal der Herr Landeshauptmann." -
Grüne mit zweitbestem Ergebnis
Es klingt kurios - haben die Salzburger Grünen doch mehr Prozentpunkte verloren, als sie erreichen konnten - aber die rund zehn Prozent sind für Öko-Partei tatsächlich das zweitbeste Ergebnis ihrer Parteigeschichte in Salzburg. Vor der Wahl 2013, die nach dem Salzburger Finanzskandal unter einem besonderen Stern stand, kamen sie nie über acht Prozent hinaus. -
Kurz sieht "eindrucksvollen Wahlsieg"
ÖVP-Chef Bundeskanzler Sebastian Kurz freut sich angesichts der ersten Hochrechnungen aus Salzburg über einen "eindrucksvollen Wahlsieg von Wilfried Haslauer", dem er "von ganzem Herzen gratuliere". Salzburg habe sich heute für die "Fortsetzung von sachlicher Politik" entschieden, meinte Kurz am Sonntag in einem schriftlichen Statement gegenüber der APA. Haslauer sei "ein besonnener Politiker, der nicht den Streit sucht, sondern mit seiner Arbeit überzeugt", befand Kurz. Dieser Stil sei belohnt worden. "Nach der erfolgreichen Verteidigung der absoluten Mehrheit in Niederösterreich, dem Ausbau von Platz Eins in Tirol und dem Zuwachs in Kärnten, schließen heute Wilfried Haslauer und die Salzburger Volkspartei mit dem höchsten Zugewinn eine sehr erfolgreiche Landtagswahl-Serie für die gesamte Volkspartei ab", gab sich Kurz hocherfreut, und dankte gleichzeitig auch allen Funktionären für ihren Einsatz. -
Haslauer will "mit allen sprechen"
LH Wilfried Haslauer will jetzt mit allen Landtagsparteien sprechen. Binnen acht bis neun Tagen wolle er dann entscheiden, mit wem er dann Regierungsverhandlungen führen werde, kündigte der Wahlsieger im Gespräch mit der APA an. Ob angesichts der schweren Verluste seines bisherigen Grünen Koalitionspartners schwarz-grün überhaupt noch möglich sei, beantwortete Haslauer nicht. "Ich kommentiere keine Wahlergebnisse von anderen Mitbewerbern." Er werde nun mit allen Landtagsparteien sprechen. "Mein Ziel ist es, in den nächsten acht bis neun Tagen zu einer Entscheidung zu kommen, mit wem wir tatsächlich in Verhandlungen eintreten", so Haslauer. Auf mögliche Koalitionspartner wollte sich Haslauer nicht festlegen. -
NEOS in mehr als der Hälfte der Landtage
Nach ihrem klaren Verbleib im Nationalrat im Vorjahr konnten sie bei den heurigen Wahlen drei Landtage - Niederösterreich, Tirol und heute Salzburg - erobern. Nur in Kärnten (wo auch die Grünen rausflogen) gab es für die Pinken einen Korb. Insgesamt ist die 2013 gegründete Partei jetzt schon in der Mehrheit der Landesparlamente, nämlich in fünf, verankert. In allen vier Wahlländern des heurigen Jahres sind die NEOS zum ersten Mal angetreten - denn im Frühjahr 2013, also dort zuletzt gewählt wurde, baute Matthias Strolz seine Partei erst auf. Und bei den heurigen Landtagswahlen lief es für die NEOS sehr viel besser als 2014/15. Damals waren sie nur in zwei von fünf Versuchen erfolgreich. Nur in Vorarlberg (2014) und Wien (2015) eroberten sie damals das Landesparlament, im Burgenland, der Steiermark und Oberösterreich scheiterten sie bei weitem an der Fünf-Prozent-Grenze. Die nahmen sie heuer sowohl in Niederösterreich (wo vier Prozent gereicht hätten) als auch in Tirol knapp. Salzburg wird ihnen laut Hochrechnung das beste Ergebnis des heurigen Jahres bescheren: Mit mehr als sieben Prozent nimmt Sepp Schellhorn den Vorarlbergern (6,89 Prozent) Platz 1 ab. In Wien gab es 2015 6,16 Prozent für Pink. -
FPS wohl gescheitert
Gescheitert ist laut dieser Hochrechnung Karl Schnell mit seiner FPÖ-Abspaltung FPS: Der Arzt aus Saalbach-Hinterglemm verfehlt demnach mit seiner "Freien Partei Salzburg" mit 4,4 Prozent die Fünf-Prozent-Hürde für den Einzug knapp. Klar gescheitert ist der ehemalige Team Stronach-Mann Hans Mayr mit seiner Namensliste, diese erreicht nur 1,5 Prozent. -
Fast jeder Dritte will Schwarz-Blau in Salzburg
Politologe Peter Hajek hat bereits eine erste Umfrage über Wahlmotive und künftige Koalitionsvarianten gemacht. Interessant: Sechs Prozent wollten mit ihrem Kreuzerl bei Blau die Grünen in der Regierung verhindern. Das Ergebnis der Umfrage im Detail finden Sie hier: -
Svazek hofft auf Regierungsbeteiligung
Ob eine Regierungsbeteiligung mit der ÖVP möglich ist, wird aus Svazeks Sicht davon abhängen, ob eine schwarz-grüne Koalition möglich ist. "Wenn es sich ausgeht, wird es schwer für uns, wenn es sich nicht ausgeht, wird es spannend", sagte die FP-Chefin. Sie führt das leichte Plus der FPÖ auch auf bundespolitischen Rückenwind zurück: "Die Bundesregierung hat Rückenwind gebracht und hat uns nicht gebremst." Ihr Wahlziel - 20 Prozent und das historisch beste Ergebnis (das waren für die Salzburger FPÖ bisher 19,6 Prozent 1999) - hat Svazek laut aktueller Hochrechnung knapp verpasst. Das werde eine "Zitterpartie", meinte die FP-Spitzenkandidatin. Sie führte das aber auf die Konkurrenz durch die Freie Partei Salzburg zurück: "Es waren zwei freiheitliche Listen am Start, der Karl Schnell hat uns Stimmen weggenommen." -
Rössler bietet Rücktritt an
"Die persönliche Enttäuschung ist riesengroß", meinte Astrid Rössler in einer ersten Reaktion auf das Wahldebakel ihrer Partei. Sie werde den Gremien ihren Rücktritt anbieten, sagte die aktuelle Landeshauptmannstellvertreterin, die mit ihrem Prestigeprojekt 80 km/h auf der Stadtautobahn in den vergangenen Jahren immer wieder für kontroverse Reaktionen gesorgt hatte. Rössler gab aber auch zu bedenken, dass man trotz der herben Verluste das zweitbeste Ergebnis der Grünen in Salzburg erreicht habe. -
Schützenhöfer gratulierte "unbestrittenem" Haslauer
Jetzt erreichen uns nach und nach auch Reaktionen aus den anderen Bundesländern: Für den steirische LH Hermann Schützenhöfer ist nach den vergangenen vier Landtagswahlen klar: "Die ÖVP ist mit Sebastian Kurz im Aufwind. Die Sozialdemokraten stecken eindeutig in einer Krise und suchen ihre Rolle. Die NEOS sind stabil und meistens im Landtag drinnen." Die FPÖ habe zwar überall zugelegt, aber nicht überall wie gewünscht, sagte er zur APA. "Es war davon auszugehen, dass der Regierungseintritt nach langer Opposition seinen Preis hat." Es zeige sich aber auch: "Wer einmal draußen ist, wie nun die SPÖ, bleibt auch länger draußen." -
Wer ist Astrid Rössler
Wie sie wurde, was sie ist (oder vielleicht auch war, sie will ja zurücktreten): Astrid Rössler im Porträt: -
"Marlene" drehte Heimatgemeinde
"Marlene muss man mögen". Der nach einem drohenden Rechtsstreit mit dem Wiener Waffel-Produzenten Manner abgeänderte Wahlkampfslogan von FPÖ-Spitzenkandidatin Marlene Svazek hat vor allem in ihrer Heimatgemeinde Großgmain Wirkung gezeigt. Die Freiheitlichen erzielten dort 31,3 Prozent (plus 10,3 Prozentpunkte) - und lagen damit um eine einzige Stimme oder 0,1 Prozentpunkte vor der ÖVP. -
NEOS und die Ballannahme
NEOS-Chef Strolz hat sich jetzt auch vor die Kameras gewagt. Überraschendes hatte er dabei nicht zu sagen. Er freue sich über den "Rückhalt in Stadt und Land", der Ball liege nun bei LH Haslauer - "wir sind zur Ballannahme bereit". -
Was wird aus Steidl?
Ob es SP-Chef Walter Steidl seiner Amts-Kollegin von den Grünen gleich tut, war zumindest vorerst unklar. Steidl meinte im ORF, er werde seine persönliche Zukunft in den nächsten Tagen in den "eigenen vier Wänden des Wohnzimmers des SPÖ Salzburg" besprechen. -
Blick nach Innsbruck
Kleiner Einwurf: Auch in Innsbruck wurde heute gewählt. Ein Ergebnis lässt aber noch auf sich warten. Um 19.00 Uhr soll es so weit sein. Sollte keiner der Bürgermeisterkandidaten heute, Sonntag, die erforderliche absolute Stimmenmehrheit bekommen, müssen die beiden stimmenstärksten Bewerber am 6. Mai in eine Stichwahl. In der Landeshauptstadt wird nämlich seit dem Urnengang 2012 das Stadtoberhaupt direkt gewählt. Umfragen sahen zuletzt einen Dreikampf zwischen Amtsinhaberin Christine Oppitz-Plörer (Für Innsbruck) und ihren beiden Herausforderern Georg Willi (Grüne) und Rudi Federspiel (FPÖ). -
Schwarz-Grün geht sich nicht mehr aus
Mögliche Zweierkoalitionen sind jetzt - Auszählungsgrad 90 Prozent - Schwarz-Rot oder Schwarz-Blau. Eine Dreierkoalition schloss Haslauer (als einzige) bereits aus. Nur so würde sich gemeinsam mit den NEOS eine Koalition mit den Grünen ausgehen. -
Enttäuschung auch bei der SPÖ
Gerald Forcher, neuer SP-Landtagsabgeordneter, findet: "Von den Inhalten her hätten wir uns nichts vorzuwerfen". Allzu groß ist der Jubel über das Minus von vier Prozent freilich nicht... -
Analyse: Landesfürstenbonus
Die jüngsten Länder-Wahlergebnisse zeigen, dass viele Menschen Sicherheit durch starke Personen suchen, analysiert KURIER-Chefredakteur das heutige Wahlergebnis. Denn so wie die KollegInnen Mikl-Leitner, Platter und Kaiser konnte Wilfried Haslauer das Gefühl vermitteln, dass er in bewegten Zeiten Schutz bietet: Schutz vor zu viel Veränderung, auch Schutz vor allzu schnellen und radikalen Reformen. Hier lesen Sie den gesamten Kommentar: -
Strache "hochzufrieden"
FPÖ-Chef Vizekanzler Heinz-Christian Strache ist mit dem Abschneiden der Freiheitlichen bei der Salzburger Landtagswahl "hochzufrieden". In einer Aussendung am Sonntag gratulierte er Spitzenkandidatin Marlene Svazek und wertete das Ergebnis gleichzeitig als "klaren Auftrag" für Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP), mit Svazek eine Koalition zu bilden. "Trotz der schwierigen Ausgangssituation, mit einer kompletten Neuaufstellung der Salzburger FPÖ und nur einer damals verbliebenen Landtagsmandatarin, ist es gelungen, knapp an das bislang historisch beste Ergebnis von 1999 mit 19,5 Prozent anzuschließen", erklärte Strache. Besonders erfreulich sei, dass durch das "hervorragende Ergebnis" die Zahl der freiheitlichen Mandatare im Bundesrat auf 16 anwachsen wird - so viele wie nie zuvor. Die Stimmen für die Freie Partei Salzburg des Ex-Freiheitlichen Karl Schnell - die es nicht in den Landtag schaffen dürfte - seien "verlorene Stimmen", befand Strache dagegen. -
ÖVP-Absolute bei Über-60-Jährigen
Wie schon bei der Landtagswahl 2013 erzielte die ÖVP der Wählerstruktur-Analyse zufolge deutlich bessere Resultate unter Älteren und erreichte in der Gruppe ab 60 Jahre 52 Prozent der Stimmen. -
FPÖ wieder unter den Erwartungen
Zeit für eine tiefere Analyse des Ergebnisses. Was die FPÖ betrifft, so hat man zwar auch diesmal zulegen können. Wie zuletzt schon in Tirol, Kärnten und Niederösterreich blieb man jedoch wieder unter den Erwartungen. Mit über 20 Prozent und damit dem besten Salzburg-Ergebnis aller Zeiten hatte sich die junge Spitzenkandidatin Marlene Svazek das Ziel hoch gelegt - zumal sich die Partei in der vorigen Periode schwer zerstritten hatte und der langjährige Parteichef Karl Schnell heuer mit eigener Liste antrat. Er hat seine Ex-Kollegen wohl auch um den großen Wahlsieg gebracht: Mit beinahe fünf Prozent nahm seine FPS der FPÖ so viel weg, dass sie nur um weniger als zwei Punkte auf rund 19 Prozent (laut Hochrechnungen) zulegte. Damit erklärte Svazek das eher schwache Abschneiden - und sie stellte gleichzeitig fest, dass den Salzburger Blauen "die Bundesregierung Rückenwind gebracht" hat. Das dürfte aber nicht ganz zutreffen: Denn bei der Nationalratswahl 2017 haben 24,4 Prozent der Salzburger FPÖ gewählt. Das ist etwas mehr als FPÖ und FPS zusammen am Sonntag holten. -
Grüne: "Da kannst noch so gut arbeiten, es gewinnt der Haslauer"
Hadern mit dem Wahlergebnis war am Sonntagabend bei den Grünen angesagt. Partystimmung wollte bei der Wahlfeier in "Lackners Auszeit" nahe der Salzburger Universität nicht aufkommen. Parteichefin Astrid Rössler kam mit Tränen in den Augen, zeigte sich aber kämpferisch: "Das Grüne Projekt hat eine Schlagseite gekriegt, aber das Grüne Projekt ist weit davon entfernt unterzugehen." Die Spitzenkandidatin wurde mit "Astrid, Astrid"-Rufen empfangen und stellte sich für ihre kurze Ansprache ohne Mikrofon, dafür aber mit einem Bier in der Hand auf einen Sessel. "Bevor ich den ersten Schluck mache und bevor ich weiter weine" dankte sie für den Wahlkampfeinsatz. Das erhoffte Ergebnis sei nicht gelungen, trotzdem könne man stolz auf das zweitbeste Resultat der Salzburger Grünen sein, so Rössler. Und: "Es sind Täler, die Höhen ausmachen - auf zur nächsten Höhe!" Rössler hat bereits angekündigt, im Parteivorstand am Montag ihren Rücktritt anzubieten. Landesrat Heinrich Schellhorn - der beim Wahlabschluss am Freitag noch zuversichtlich gewesen war - räumte ein, sich beim Ergebnis verschätzt zu haben. Von der positiven Regierungsarbeit habe letztlich vor allem die ÖVP profitiert. Zumindest mit dieser Einschätzung war Schellhorn bei den Grünen nicht alleine. Eine Unterstützerin brachte ihren Frust so auf den Punkt: "Da kannst noch so gut arbeiten, es gewinnt der Haslauer." -
Reaktionen im O-Ton
Mit langen Gesichtern, wehenden Fahnen und einer möglichen Ballannahme: So reagierten die Parteien auf das Wahlergebnis. -
Als Sieger lässt sich's leicht feiern
Bundeskanzler Kurz gratulierte auf Wahlparty: "Die Volkspartei hat einen guten Lauf" -
Experten: "Krachende Niederlage" für linke Parteien
Die Salzburger Landtagswahl hat eine "krachende Niederlage" für die Linksparteien gebracht, wie Politik-Berater Thomas Hofer im APA-Gespräch analysiert. Auch Meinungsforscher Peter Hajek sieht ein "ganz schlechtes Ergebnis" für das linke Parteienspektrum, SPÖ und Grüne würden derzeit - abseits vom roten Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser - regelrecht abgestraft von den Wählern. Die SPÖ hat in Salzburg eine "historische Niederlage" zu verdauen. Die Roten hätten im Finale deutlich an Fahrt verloren, was Hajek (Public Opinion Strategies) auch darauf zurückführt, dass Spitzenkandidat Walter Steidl am schwächsten beurteilt worden sei. Auch die Grünen hätten deutlich mehr verloren, als gedacht. Man habe es nicht geschafft, die positive Stimmung zur Arbeit der Landesregierung zu nützen, auch sei die Kampagne an der Befindlichkeit der Grünen Kernwählerschaft vorbeigegangen, befand Hajek. Ähnlich sieht die Sache Hofer: Die Grünen seien mehr als halbiert, die SPÖ habe noch einmal abgebaut - wenn man beide Ergebnisse anschaue, sei dies eine bemerkenswerte "krachende Niederlage" für die Linken. Nach den Verlusten in Salzburg gehe die SPÖ nun mit einem "Dämpfer" aus der Vierer-Serie der heurigen Landtagswahlen. -
Vorläufiges Endergebnis lässt noch auf sich warten
Noch heißt es leider warten. Die Stadt Salzburg ist noch immer nicht ausgezählt... -
Innsbruck-Wahl: Grüner Willi vorne
In Innsbruck ziehen die Grünen noch. Sie sind heute als großer Sieger aus der Innsbrucker Gemeinderats- und Bürgermeisterwahl hervorgegangen. Nicht nur, dass die Partei mit 24,16 Prozent, umgerechnet zehn Mandaten, auf dem ersten Platz landete, schaffte es Bürgermeisterkandidat Georg Willi mit 30,88 Prozent auch als Erster in die Stichwahl. Mehr dazu hier: -
Und noch einmal: Warten
Das zwischen 20.00 und 21.00 Uhr erwartete vorläufige Endergebnis der Salzburger Landtagswahl verzögert sich noch weiter. Die Auszählung der vielen Wahlkarten in der Landeshauptstadt - in der Stadt Salzburg wurden insgesamt 10.733 ausgegeben - benötige einfach ihre Zeit, sagte ein Sprecher der Stadt auf APA-Anfrage. Eine Prognose, wann die Briefwahlstimmen fertig ausgezählt sind, konnte er nicht machen. Wir lassen es für heute - und das nächste Jahr - gut sein. Alle aktuellen Ergebnisse lesen Sie im Hauptartikel. Wir melden uns mit dem nächsten Wahlticker im September 2019 wieder. Dann finden die EU-Parlamentswahlen statt... Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.
Kommentare