SJ-Chef Moitzi wechselt in die Privatwirtschaft

Wolfgang Moitzi will nicht mehr.
"Der Apparat hat mit internen Kritikern keine Freude", meint der 29-Jährige Judenburger.

Schon wider ein Rücktritt: Jetzt nimmt nach Laura Rudas und Kristina Edlinger-Ploder binnen zwei Tagen auch Wolfgang Moitzi den Hut. Er war seit 2007 Chef der roten Jugendorganisation - und wird nicht mehr kandidieren, wenn sein Vorsitz im Mai endet. Ihn "zieht es in die Privatwirtschaft", sagte er zur Wiener Zeitung. Am Dienstag hat Bundesgeschäftsführerin Laura Rudas ihren Rückzug aus der Politik angekündigt.

Die SPÖ wird er aber nicht ganz verlassen, in der steirischen Landesorganisation will der 29-jährige Judenburger aktiv bleiben. Als SJ-Chef und schon davor hat Moitzi immer wieder gegen die Parteilinien agiert. So forderte er eine Urabstimmung über den Koalitionspakt mit der ÖVP - dem er im Parteivorstand auch nicht zustimmte - oder kritisierte die hohen Bezüge Josef Caps im Renner-Institut.+

Gegen den Strom

In der Hypo-Causa unterstützte Moitzi diese Woche die junge Abgeordnete Daniela Holzinger, die im Nationalrat - gegen die Parteilinie - für einen U-Ausschuss gestimmt hat. Dass sie in einer, wie sie selbst sagt, "harten Sitzung" von Klubkollegen dafür scharf angegriffen wurde, bemängelt Moitzi in der "Wiener Zeitung": "Der Apparat hat mit internen Kritikern keine Freude", konstatiert er, "der Umgang mit Holzinger ist kein sehr aufbauendes Zeichen".

Der Steirer wurde im November 2008 erstmals an die Spitze der Sozialistischen Jugend gewählt; zuvor war er nach dem Rücktritt Torsten Engelages schon ein Jahr lang geschäftsführender Vorsitzender.

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