Rote Granden stellen sich hinter Parteichef Kern

Verteidigungsminister Doskozil reist am Donnerstag nach Budapest
Nach der von Ex-Minister Schlögl geforderten "personellen Neuausrichtung" stehen Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser und der frühere SPÖ-Verteidigungsminister und jetzige burgenländische Finanzlandesrat Hans Peter Doskozil hinter Kern.

Nach der Rücktrittsaufforderung durch den früheren SPÖ-Innenminister und heutigen Bürgermeister von Purkersdorf, Karl Schlögl, an Parteichef Christian Kern, schließen sich die Reihen um den Ex-Kanzler. „Karl Schlögl ist ein langjähriger Freund, aber diese Aussage (nach personeller Erneuerung, Anm.) finde ich entbehrlich. Sie ist völlig unbegründet“, sagt Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser zum KURIER. Und weiter: „Ich gehe davon aus, dass Christian Kern noch lange Parteichef bleibt.“

Kaiser ist zufrieden mit der bisherigen Performance des Parteichefs als Oppositionsführer. „Man sieht jeden Tag, dass er besser hinein kommt. Ich traue ihm zu, dass Christian Kern die SPÖ wieder zur Kanzlerpartei macht“, sagt Kaiser, der am 4. März eine Landtagswahl zu schlagen hat.

Doskozil steht hinter Kern

Demonstrativ hinter Kern hat sich auch der frühere SPÖ-Verteidigungsminister und jetzige burgenländische Finanzlandesrat Hans Peter Doskozil, gestellt. In einem Interview mit SchauTV („KURIER News“) sagte Doskozil am Dienstag: „Das ist die Meinung von Karl Schlögl. Wir sind in der Bundes-SPÖ dazu berufen, dass wir uns in einer pragmatischen Oppositionsrolle wiederfinden. Christian Kern ist unser Bundesparteivorsitzender. Er wird die Partei durch diese Oppositionssituation und -rolle führen.“
Auch der SPÖ-Chef in Niederösterreich, Franz Schnabl, weist die Kritik von Schlögl zurück. Die Landesgruppe stehe „zu 100 Prozent hinter der Bundesparteispitze“, betont er. Schlögl sei „nicht auf dem letzten Stand des Reformweges“.
Kern selbst sieht keine Debatte um seine Person: „Auf das möchte ich nicht einmal mit einer Silbe eingehen“, sagte der Parteichef. Gefragt, ob er fest im Sattel sitze, meinte Kern: „Es kommt mir so vor.“

Nach NÖ-Wahl: Für Karl Schlögl sind auch andere Personen als Christian Kern als SPÖ-Vorsitzende denkbar

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