FPÖ-Politiker Leo Lugner: Mit prominentem Namen in den Vorzugsstimmenwahlkampf

Ein Mann mit Anzug und Bart blickt nachdenklich zur Seite.
Der Schwiegersohn des verstorbenen Bau- und Societylöwen fiel bisher vor allem mit scharfen Tönen zu Themen wie Migration und Identitätspolitik auf.

Der am Montag 91-jährig verstorbene Bau- und Societylöwe Richard Lugner hat gleich drei Versuche mit eher überschaubarem Erfolg unternommen, um in der Politik Fuß zu fassen. Der Name Lugner wird aber auch im anstehenden Nationalratswahlkampf eine gewisse Rolle spielen: Sein Schwiegersohn, der Wiener FPÖ-Politiker Leo Lugner, will im Herbst in den Nationalrat einziehen. 

Seit Jahren gehört der 37-jährige Ex-Gemeinderat und Mariahilfer Bezirksparteichef, der als Leo Kohlbauer zur Welt gekommen ist, zum inneren Kreis der Wiener FPÖ. Erst vor Kurzem hat er Richard Lugners Tochter Jacqueline geheiratet und ihren Namen angenommen. 

Nun will er per Vorzugsstimmenwahlkampf ins Parlament einziehen. Dabei stünden seine Chancen mit Platz 25 auf der Bundes- und Platz elf auf der Landesliste ohnehin nicht ganz schlecht. Gleich vier Parteikollegen hätten ihn aber dazu überredet, trotzdem mit einer eigenen Kampagne auf die Jagd nach Vorzugsstimmen zu gehen. „Davon profitiert  auch die Partei“, ist Lugner überzeugt, der  bereits auf TikTok und Instagram für sich Werbung macht.

Ein lächelnder Mann im Anzug winkt aus einem Cabriolet.

"Auch der Kasperl zu sein ist eine Form von Erfolg."

Eine Frau und ein Mann präsentieren eine Zeitschrift mit einem Artikel über Edie Britt.

"Sie ist das Luder." (über Opernball-Gast Nicolette Sheridan)

Ein lächelnder älterer Mann mit Bergmannshut hält einen dünnen Stab in der Hand.

"Grantige Frauen muss man schlecht behandeln. Wiederschauen."

Ein Mann hält ein Foto von Carolin Reiber vor einem Dschungelhintergrund.

"Da werde ich wieder mein Englisch auspacken müssen, und das ist ungefähr so wie das von Strasser - einfach schlecht."

Ein älterer Mann im Anzug und eine junge Frau mit einer Louis Vuitton Handtasche stehen in einer Hotellobby.

"Sie ist eine tolle Frau. Und auch Päpste hatten Mätressen." (über Opernballgast Ruby Rubacuori)

Eine Menschenmenge versammelt sich im Lugner City Einkaufszentrum für eine Autogrammstunde mit Jane Fonda.

"Dazu haben wir sehr viele junge Shops, die junge Mäderln anziehen. Wegen den Mäderln kommen dann wiederum die Männer."

Richard Lugner steht vor einem farbenfrohen Porträt von sich selbst.

"Ich habe damals etwas gemacht, was heute verboten wäre." (über seine erste Million)

Ein Mann mit Zylinder und eine Frau in einem perlenbesetzten Kleid posieren für ein Foto.

"Sie ist sehr seriös. Wie der Lugner." (über seinen Opernballgast Mira Sorvino)

Ein Mann in Anzug steht vor einer Menge roter und weißer Ballons in einem Einkaufszentrum.

"Ich würde für mehr Glamour in der Hofburg sorgen, denn die politische Macht des Bundespräsidenten ist äußerst begrenzt."

Das beleuchtete Einkaufszentrum Lugner City in Wien bei Nacht.

"Damit die Wiener mit ihren G'schroppen am Sonntag nicht in Ungarn shoppen!" (Statement für Sonntagsöffnung)

Eine Braut mit Schleier und ein älterer Mann fahren in einem blauen Oldtimer.

"Es ist meine letzte Ehe." (kurz vor seiner sechsten Hochzeit)

Ein Mann im Anzug schaut auf seine Armbanduhr.

"Ich drehe mit meinen fünf Tierchen beim Jungbauernkalender." (wie er seinen 90. Geburtstag verbringen wird)

Eine Frau im Paillettenkleid und ein Mann mit Zylinder posieren für ein Foto.

"Sie macht alles, was man ihr sagt." (Über Priscilla Presley)

Gäste in Abendgarderobe in einer Loge bei einer Veranstaltung.

"Ich bringe seit Jahren internationale Gäste, während Staatsoperndirektor Ioan Holender Leichenzüge mit Künstlern abhält, die keiner kennt."

Ein älteres Paar tanzt auf einem Ball, umringt von Fotografen.

"Er ist ein Siegertyp und ein erfolgreicher Unternehmer - auch wenn er in Konkurs war." (über Trump)

Ein lächelnder Mann in einem dunklen Anzug vor einem schwarzen Hintergrund.

"Ich bin ein Wüstling."

Pamela Anderson und ein älterer Mann posieren zusammen für ein Foto.

"Oberweite 96 - das allein sollte dem Opernball einen Flair geben." (über Pamela Anderson)

Ein Mann im Smoking posiert mit einer blonden Frau vor einer Wand mit Logos.

"Warum soll man sich eine teure Frau leisten, wenn man auch eine billige haben kann?"

Eine Frau in weißer Kleidung und ein Mann mit einem „Boss“-Pullover posieren vor einem Fenster mit Seeblick.

"Ich sehe jetzt aus wie George Clooney." (nach einer Botox-Behandlung)

Ein Mann im blauen Anzug präsentiert eine Flasche Lugneroff Vodka, neben ihm eine Frau mit einem Glas Sekt.

"Was für mich peinlich ist, das entscheide ich allein und nicht die Medien oder sonst irgendjemand."

Ein Mann im Smoking hält ein Glas Sekt vor dem Hintergrund eines Opernhauses.

"Auch von mir gibt es Nacktfotos."

Ein Mann mit Gesichtsschutz sitzt an einem Schreibtisch mit Bauplänen.

"Förtschi" (gemeint ist Sarah Ferguson)

Zwei Männer in Fräcken und Zylindern grüßen mit ihren Hüten.

"Solange es gesundheitlich geht, mache ich weiter. Und wenn es nicht mehr geht, hoffe ich, dass ich sanft entschlafe."

Ein Mann mit einer „Lugner for President“-Kappe spricht durch ein Megafon.

"Diese Frauen sind ja auch Menschen, nicht nur die Kinder." (unbeeindruckt von Protesten von Abtreibungsgegnern gegen eine sexualmedizinischen Klinik in der Lugner City)

Lugner macht keinen Hehl daraus, dass sein neuer Nachname im Wahlkampf ein Vorteil sei. Vor allem wenn es darum geht, ganz neue Wählerschichten für die FPÖ zu erschließen: „Die Lugner City (das von seinem Schwiegervater gegründete Einkaufszentrum am Wiener Gürtel, Anm.) hat unter Menschen mit migrantischem Hintergrund einen hohen Stellenwert“, sagt Lugner, der als Gemeinderat immer wieder mit schrillen Tönen  in der Integrations-, aber auch in der Genderdebatte aufgefallen ist. 

Für ihn kein Widerspruch. Er wolle gut integrierte Migranten ansprechen, die ihrerseits mit der unkontrollierten Zuwanderung unzufrieden seien. Zugleich werde er auch im Parlament „knallharte rechte Politik gegen straffällige Asylwerber und Migranten-Ströme“ machen.

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