Teufel ist niemand, der das Licht der Öffentlichkeit sucht. Fast im Gegenteil, sagen jene, die kennen. Er habe eine ziemliche und klassische Karriere in der Partei gemacht. Vom "PaMi" zum "wichtigsten Mann neben dem Parteiobmann."
Der Niederösterreicher (Jahrgang 1979) wächst in Scheibbs auf, geht dort zur Schule, absolviert die Höhere Bundeslehranstalt für Forstwirtschaft, studiert Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, wird 2007 parlamentarischer Mitarbeiter (PaMi), 2011 Büroleiter von Heinz-Christian Strache.
"So grundverschieden er und der Heinz sind", sagt ein FPÖ-Insider, "so ein gut eingespieltes Team waren sie." Mit der Betonung auf "waren", denn 2017 - Strache geht mit ÖVP-Chef Sebastian Kurz die türkis-blaue Regierung ein, wechselt Teufel innerhalb der FPÖ "die Seite", wie es damals wie heute heißt.
Der Vater von vier Kindern (drei Buben und ein Mädchen) wird Kabinettschef von FPÖ-Innenminister Herbert Kickl. In diese rückblickend für die Republik historische Zeit fällt - wie bekannt - u.a. auch die BVT-Affäre.
Als es 2019 durch das Ibiza-Video zum Aus der türkis-blauen Regierung kommt, bleibt Teufel an Kickls Seite. Er hilft maßgeblich, heißt es, erst unter FPÖ-Chef Norbert Hofer, dann unter dem jetzigen Bundesparteiobmann Kickl die Freiheitlichen, die bei der Nationalratswahl 2019 auf 16,7 Prozent fallen, intern wieder "aufzubauen".
Indem er regelmäßig Kontakt mit den neun Landesorganisationen hält, indem er "den Chef" - egal ob er Strache, Hofer oder Kickl heißt - den Rücken frei hält.
Der "Teufel" oder "der Reini", wie ihn Freiheitliche nennen, sei früher sehr "konfrontativ" gewesen. Spätestens seit er an der Seite von Landbauer in Niederösterreich Regierungsverantwortung als Klubchef trägt, sei er das nicht mehr, sondern "der Verbindungsmann in der Partei", was nicht heißt, dass er ihm fremden Menschen gegenüber immer skeptisch sei. "Der Teufel weiß mehr über die Partei als viele andere."
Damit gemeint seien nicht nur Interna, sondern auch, wie man Wahl kämpft und Inhalte wie Ideologie transportiert. Vor allem in den eigenen Medienkanälen wie unzensuriert.at und FPÖ-TV sowie den nahestehenden, dem rechtsextremen Spektrum zuzurechnenden Kanal AUF1.
Einige Kenner und Kritiker sagen Teufel auch nach, dass ihm allein die Nähe zu Kickl Macht innerhalb der FPÖ einräume. Er sei "gebildet und gewieft" und teils "unberechenbar". Reinhard Teufel wird in den kommenden Tagen und Wochen jedenfalls eine wichtige Rolle bei den ersten blau-schwarzen Koalitionsverhandlungen zuteil werden. Ob ihm auch ein Regierungsamt zuteil werden wird, weil er nunmehr als "Verbinder" gilt - vor allem auch durch die Regierungsverhandlungen auf Landesebene in Niederösterreich und zur ÖVP bleibt abzuwarten.
Wenn er nicht im Hintergrund die Fäden zieht, dann ist der 45-Jährige in seiner Heimat im Mostviertel oft im Wald unterwegs. "Sein Lieblingsfach war schon der Schule der Waldbau", erzählt ein Freiheitlicher. Sonntags stehen mit der Familie regelmäßige Kirchgänge auf dem Programm, "das ist dem Reinhard wichtig", heißt es.
Auch außerhalb der Tagespolitik gibt es Verknüpfungen mit dem möglichen künftigen Koalitionspartner. Teufel ist wie Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) Mitglied beim Kameradschaftsbund in Gresten.
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