Reinhard Teufel, Kickls FPÖ-Mann für alle Fälle

Reinhard Teufel, Kickls FPÖ-Mann für alle Fälle
Herbert Kickls Büroleiter Reinhard Teufel gilt als die eigentliche "rechte Hand" des FPÖ-Parteichefs. Er wird auch immer wieder für höhere Ämter genannt.

Als öffentlich geworden war, dass der ehemalige Abgeordnete Hans-Jörg Jenewein hinter einer anonymen Anzeige gegen die Führung der Wiener FPÖ stecken soll, reagierte Bundesparteiobmann Herbert Kickl mit einem Facebook-Posting. Dabei distanzierte sich der Parteichef von seinem Mitarbeiter. Dieser sei weder seine „rechte Hand“ noch sein „Mann fürs Grobe“. Und tatsächlich erzählen FPÖ-Funktionäre, dass diese Attribute nicht auf Jenewein, sondern eher auf einen anderen Mann zutreffen würden: Reinhard Teufel, Büroleiter von Herbert Kickl und Landtagsabgeordneter in Niederösterreich.

Der Landwirt aus dem Bezirk Scheibbs ist schon sehr lange an der Seite von Herbert Kickl. Als dieser in der türkis-blauen Regierung an der Spitze des Innenministeriums stand, war er Kickls Kabinettschef. Nach dem Ibiza-Crash blieb an der Seite seines Chefs.

Dies hat ihm den Nimbus verschafft, dass er immer sehr eng an der Seite des sonst eher unnahbaren Herbert Kickl ist. Manche sagen, dass ihm das sehr viel Macht in der Partei verleihe, die er auch einzusetzen verstehe. Andere winken ab. Sie halten Teufel für sehr schlau, aber bezogen auf seine Macht völlig überschätzt.

Tatsache ist, dass er immer wieder für höhere Funktionen genannt wird. So tauchte etwa das Gerücht auf, Herbert Kickl wolle, dass Teufel statt Udo Landbauer die Führung der niederösterreichischen FPÖ übernimmt. Und im Zuge der Jenewein-Affäre wurde im Standard lanciert, Landesparteichef Landbauer solle nach der Wahl Gottfried Waldhäusl als Landesrat beerben, dafür könnte Teufel die Funktion des FPÖ-Klubobmanns im Landtag in St. Pölten übernehmen. Das Ziel dahinter: Der als eher Kickl-kritisch geltende Waldhäusl solle ins politische Abseits gedrängt werden.

In Niederösterreichs FPÖ hält man diese Personalspekulationen für Gerüchte, die von außen hereingetragen würden. Das Duo Landbauer-Waldhäusl sei die Garantie, dass die Wahl gut ausgehe, so ein Funktionär. Und Reinhard Teufel müsse noch länger auf höhere Ämter warten.

Martin Gebhart

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