FPÖ-Landesparteien optimistisch für Regierungsbildung

LANDTAGSWAHLEN: PARTEITAG DER FPÖ TIROL: ABWERZGER/KICKL
"Ich bin zwar auch noch skeptisch, aber doch optimistisch", sagt Tirols Markus Abwerzger. Der Vorarlberger Christof Bitschi spricht von "positiver Richtung".

Freiheitliche Landeschefs haben sich am Dienstag zuversichtlich zu einer möglichen Regierungsbildung geäußert. Tirols Markus Abwerzger zeigte sich prinzipiell guter Dinge, was die anstehenden Verhandlungen mit der ÖVP betrifft.

"Ich bin zwar auch noch skeptisch, aber doch optimistisch", sagte Abwerzger zur APA: "Ich gehe davon aus, dass die ÖVP die Zeichen der Zeit erkannt hat." Der Vorarlberger Christof Bitschi meinte, "dass es in eine positive Richtung gehen kann".

Abwerzger: "Es war wohltuend. Ich bin richtig aufgeblüht"

Gerade aus der Tiroler ÖVP würden ihn etwa "sehr viele positive Stimmen" hinsichtlich einer Koalition mit den Freiheitlichen unter Herbert Kickl erreichen, sagte Abwerzger. Er könne die Presseerklärung seines Bundesparteiobmannes nur vollinhaltlich unterstützen: "Es war wohltuend. Ich bin richtig aufgeblüht." Es gehe darum, dass die ÖVP deutlich mache, dass man ihr vertrauen könne. Und sie sich das Vertrauen der FPÖ verdiene: "Es braucht ein ehrliches, ein anderes Regieren." Die Verhandlungen sollten laut Abwerzger, der auf dem Weg zum Parteipräsidium nach Wien war, "nicht allzu lange dauern": "Wenn es diese Vertrauensbasis gibt."

Vorarlbergs FPÖ-Landesobmann und Landesstatthalter Christof Bitschi sagte am Dienstag im Pressefoyer nach der Regierungssitzung, die Ausgangssituation für die Regierungsverhandlungen sei alles andere als einfach, bis dato habe er aber das Gefühl, "dass es in eine positive Richtung gehen kann", so wie er das auch in Vorarlberg gehabt habe - wo seit Herbst Schwarz-Blau regiert. Bei Scheitern der Verhandlungen wäre die einzige Option Neuwahlen, warnte Bitschi, das klare Ziel sei nun, sehr schnell eine stabile Regierung zu bilden. Die verschiedenen Erwartungshaltungen müssten unter einen Hut gebracht werden, die FPÖ werde sich jedenfalls "nicht verbiegen lassen", auch, was den Europakurs betreffe.

Koalition - Kickl lädt ÖVP zu Gesprächen ein

Wallner ist immer noch kritisch gegenüber Kickl

Bitschis Regierungspartner ÖVP-Landeshauptmann Markus Wallner sagte auf seine bisher immer ablehnende Haltung gegenüber Kickl angesprochen: "Persönliche Wünsche sind das eine, Notwendigkeiten das andere." Es gelte nun, "staatskrisenähnliche Zustände" zu verhindern. Er stehe Kickl immer noch kritisch gegenüber, erkenne aber den erteilten Regierungsbildungsauftrag und auch das Wahlergebnis an. Von einem Bundeskanzler erwarte er sich dasselbe wie von einem Landeshauptmann, und dazu gehöre auch staatsmännisches Verhalten, die Einhaltung von Rechtsstaatlichkeit, "eine grundsätzlich proeuropäische Haltung" und "vernünftige Sprache und Umgang".

Tirols schwarzer Arbeiterkammerpräsident Erwin Zangerl warnte am Dienstag in der Online-Ausgabe der "Tiroler Tageszeitung" indes davor, dass die ÖVP bei einer blau-schwarzen Regierung in die Bedeutungslosigkeit schlittern könnte. "Sie könnte in ihrer Rolle als Juniorpartner in der Regierung mit der FPÖ künftig überhaupt keine Rolle mehr spielen", fürchtete das schwarze Urgestein. Zudem kritisierte Zangerl sowohl SPÖ als auch ÖVP scharf, weil eine gemeinsame Regierung nicht zustande gekommen war. Beide Parteien hätten "ihre Parteiegoismen nicht den Notwendigkeiten für eine Regierungsbildung untergeordnet" und gewusst, dass Bundespräsident Alexander Van der Bellen nichts anderes übrig bleiben werde, als FPÖ-Bundesparteiobmann Herbert Kickl den Regierungsbildungsauftrag zu erteilen.

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Doskozil gespannt auf blauen "Rollenwechsel"

Der burgenländische Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) erklärte am Dienstag am Rande einer Pressekonferenz, die FPÖ müsse nun einen "Rollenwechsel vornehmen" und könne nicht mehr lediglich alles kritisieren. Jetzt gehe es darum, Verantwortung zu übernehmen, schon aufgrund der Herausforderungen, die sich durch das Budget stellen: "Ich bin gespannt, wie man welche Belastungen verteidigen und argumentieren wird."

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