Ranghöchster Militär sieht sich als "Teamarbeiter"

Ranghöchster Militär sieht sich als "Teamarbeiter"
Der neue Generalstabschef Robert Brieger will als ruhiger Stratege die Landesverteidigung stärken.

Impulsiv wirkt der 61-jährige Berufsoffizier gerade nicht, aber er ist ein „konsequenter, ruhiger und besonnener Stratege“, beschreibt ein hochrangiger Militär den neuen Chef des Generalstabes, Robert Brieger.

Gestern, Dienstag, wurde er feierlich in der Maria-Theresien-Kaserne in Wien angelobt. Er tritt die Nachfolge von Othmar Commenda an, der seit Juni im Ruhestand ist.

Fragt man Brieger nach den Herausforderungen für das österreichische Bundesheer, denkt er kurz nach, bevor er ohne Umschweife antwortet – sehr präzise, leidenschaftslos und bei heiklen politischen Inhalten auch sehr diplomatisch.

Nach eigener Definition sieht er sich als „Teamarbeiter“ und nicht als „lauter Durchstarter“. Im Generalstab will er Entscheidungen für den Verteidigungsminister analysieren und aufbereiten. In seiner Antrittsrede kündigt er an, „die Budgetmittel vorsichtig einzusetzen“. Der Truppe gab Brieger ein großes Versprechen: „Eine moderne Ausbildung und Ausrüstung sind mein Ziel und meine Leitlinie.“ Stärken will er auch die Miliz.

Der ranghöchste Militär hat eine steile Berufslaufbahn hinter sich. Nach der Matura rückte er 1975 ein und absolvierte die Militärakademie in Wiener Neustadt. Danach war er Kompaniekommandant in Zwölfaxing.

Nach dem Generalstabslehrgang sammelte Brieger Auslandserfahrungen bei der Deutschen Bundeswehr und am NATO-Defense College in Rom. Von 2011 bis 2012 war der Kommandant der EUFOR-Truppe in Bosnien-Herzegowina. Unter seiner Führung erfolgte die Planung und die Vorbereitung für den gefährlichen Tschad-Einsatz von 2008 bis Ende 2009.

Brieger war auch Kommandant des österreichischen Kontingents des NATO-geführten Einsatzes im Kosovo.

Zuletzt war er Stabschef im Kabinett von FPÖ-Verteidigungsminister Mario Kunasek.

Margaretha Kopeinig

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