Raab: Mehr Geld für Elementarpädagogik

Interview mit Bundesministerin Susanne Raab
Familienministerin zudem für "genug und qualitätsvolle Kinderbetreuungseinrichtungen" und Ausbau der Väterbeteiligung.

Bei einer Tagung des steirischen Katholischen Familienverbandes in Graz wies Familienministerin Susanne Raab auf die gesellschaftliche Bedeutung der Familienarbeit hin: "Echte Wahlfreiheit braucht auch genug und qualitätsvolle Kinderbetreuungseinrichtungen", sagte die Ministerin und kündigte mehr Geld für die Elementarpädagogik an. Zudem brauche es zum Ausbau der Väterbeteiligung "noch mehr Role Models und Positivbeispiele".

Der Arbeits- und Sozialrechtsexperte Wolfgang Mazal betonte in seinem Vortrag den großen Nutzen der Familienarbeit für die gesamte Gesellschaft. Er verwies etwa auf den Bereich Pflege: 80 Prozent der pflegebedürftigen Angehörigen werden innerhalb der Familie betreut. Auch die hohe Bedeutung der ehrenamtlichen Arbeit in Freiwilligenorganisationen und Kirche thematisierte Mazal, der seit kurzem auch als Präsident dem Katholischen Laienrat Österreichs vorsteht.

Dass Familienarbeit nicht als Arbeit gesehen wird, kritisierte auch KFÖ-Präsident Alfred Trendl. Es brauche dringend eine bessere pensionsrechtliche Bewertung der Teilzeitarbeit, damit Eltern aufgrund von Betreuungspflichten nicht in der Altersarmut landen. Trendl: "Bei der Altersteilzeit werden die Pensionsbeiträge von der Allgemeinheit übernommen. Diese Solidarität sollten wir auch Eltern entgegenbringen, die ihre Arbeitszeit reduzieren, um ihre Kinder selber betreuen zu können", sagte Trendl.

Beeindruckt von der familienpolitischen Situation in Österreich zeigte sich Vincenzo Bassi, Präsident der Föderation der Katholischen Familienverbände auf europäischer Ebene (FAFCE). Er war aus Rom angereist und thematisierte in seinem Beitrag den "demografischen Winter", die Überalterung der Gesellschaft. Er forderte mehr Familienfreundlichkeit in Gesellschaft und Erwerbsleben.

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