Integrationsministerin Raab gegen das Patriachat im Migrationsbereich
ÖVP-Integrationsministerin Susanne Raab will Frauen und Mädchen im Kampf gegen patriarchale Strukturen und Ehrkulturen stärken - und zwar jene mit Migrationshintergrund. Thematisch wird dies im Mittelpunkt der "1. Österreichischen Integrationskonferenz" stehen, die am Dienstag auf Initiative der Ministerin in Wien stattfindet. Laut vorab übermittelten Unterlagen soll es dazu ein Maßnahmenpaket geben.
Geplant ist mehr Beratung beim Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF). Auch eine Schulbesuchsoffensive von "Integrationsbotschafterinnen" sowie österreichweite Präventions-Workshops, die sich an Burschen und junge Männer aus ehrkulturellen Milieus richten, sind vorgesehen. Geplant ist zudem die Eröffnung einer Anlaufstelle für von Zwangsehe betroffene oder bedrohte Mädchen und Frauen in Innsbruck. Weiters soll eine Koordinierungsstelle zu weiblicher Genitalverstümmelung (FGM) etabliert werden.
Raab betonte, man müsse "konsequent gegen patriarchale Strukturen und Ehrkulturen ankämpfen, denn die Gleichberechtigung und Gleichstellung von Frauen und Mädchen ist in Österreich ein hart erkämpftes Gut. Wir dürfen hier keinen Millimeter zurückweichen".
Die Autorin und ehemalige Femen-Aktivistin Zana Ramadani wird bei der Konferenz sprechen. Im Vorfeld meinte sie, dass wer für Frauenrechte, Integration und ein gemeinsames Österreich eintrete, sich auch gegen jede Form von kulturell bedingter Gewalt und Unterdrückung von Frauen und Mädchen einsetzen müsse. Zu Wort kommt auch der Psychologe Ahmad Mansour. "Eine erfolgreiche Integration von Frauen bedeutet Emanzipation. Damit haben Frauen in Europa zu gewinnen. Für Männer bedeutet Integration den Verlust von patriarchalen Machtstrukturen. Deswegen wehren sie sich gegen Integration", erklärte er.
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