Q & A: Was passiert beim Crashkurs nur für Neu-Zuwanderer

Was beschlossen wurde: Die wichtigsten Antworten zur Deutschförderung ab Herbst 2018

Wer soll von den Deutschklassen profitieren?

Laut Ministerium kommen 40.000 Kinder in ganz Österreich für diese Fördermaßnahme infrage; das sind 3,8 Prozent der rund 1,1 Millionen Schüler. Es geht vor allem um ganz neu oder erst kürzlich Zugewanderte.

Die Maßnahme soll Kindern helfen, die Deutsch nicht ausreichend beherrschen. Wer entscheidet das?

Bisher und noch im Herbst die Schulleitung. Ab Herbst 2019 soll es dann einen standardisierten Test geben. Dieser wird derzeit im Ministerium entwickelt.

Welche ähnliche Förderung gibt es derzeit?

Jetzt findet der Extra-Deutschunterricht in „Sprachstartklassen“ mit 11 Förderstunden pro Woche statt.

Wie sollen die „ Deutschförderklassen“ ablaufen?

Die Kinder werden aus den Regelklassen in den Hauptfächern herausgenommen und nach eigenem Lehrplan in eigenen Klassen unterrichtet, sofern zumindest acht Schüler Förderbedarf haben. Es gibt keine Trennung vom Regelschulbetrieb, in einzelnen Bereichen wie Turnen oder Zeichnen findet ein gemeinsamer Unterricht statt. Nach jedem Semester soll überprüft werden, ob die Kinder in die Regelklassen wechseln dürfen.

Wie groß ist der Anteil an Kindern mit nicht-deutscher Umgangssprache an Österreichs Schulen?

Im Österreich-Durchschnitt haben 25,3 Prozent aller Schüler eine nicht-deutsche Muttersprache, (281.000 Schüler). In Volksschulen, die einzigen echten Gesamtschulen in Österreich, sind es bundesweit 30,3 Prozent, in Wien mit 58,8 Prozent am meisten, in Niederösterreich sind es 21,1 Prozent, im Burgenland 19,1 Prozent.

Wenn 281.000 Schüler keine deutsche Umgangssprache haben, die Deutschförderklassen aber nur für 40.000 Kinder konzipiert sind – wer kümmert sich um großen Rest?

Für die war diese Sonderförderung nie gedacht, sie sollen im Regelschulbetrieb ihre Kenntnisse verbessern.

Woher kommt eigentlich die Forderung nach Deutschförderklassen?

Sowohl ÖVP-Chef Kurz als auch FPÖ-Chef Strache hatten „Deutsch vor Schuleintritt“ im Wahlkampf mehrfach gefordert.

Sind sich Pädagogen und Sprachwissenschaftler über die Sinnhaftigkeit dieser Maßnahme einig?

Ja, die Wissenschaft hält diese Maßnahme für wenig sinnvoll, da eine Trennung nachweislich nicht förderlich sei. Bildungsminister Faßmann hält dem aber entgegen, dass es sich mehr um einen kurzen „Crashkurs“ als um eine Trennung handelt.

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