Mails: Heumarkt-Widmung als Gegenleistung für Spende?

Gemeinderat Chorherr gab seinen Abgang bekannt
Laut "profil" besteht zeitliche Nähe zwischen Heumarkt-Widmung und Ithuba-Spende. Tojner bestreitet die Vorwürfe.

Mindestens 5.000 Euro dürfte dem Immobilieninvestor Michael Tojner die Umwidmung des Wiener Heumarkt-Areals, auf dem er ein (umstrittenes) Hochhausprojekt realisieren will, wert gewesen sein. Das legt zumindest ein Mail-Verkehr aus dem Jahr 2017 nahe, der dem Nachrichtenmagazin profil vorliegt. 

Demnach besteht ein zeitlicher Zusammenhang zwischen der erfolgreichen Widmung im Wiener Gemeinderat und einer Spende Tojners an den damaligen grünen Mandatar und Planungssprecher Christoph Chorherr. Die WKStA ermittelt seit geraumer Zeit gegen Chorherr, der KURIER hat berichtet.

Tojner bestreitet alle Vorwürfe

Am Tag der Genehmigung im Gemeinderat soll eine Mitarbeiterin Tojners ein Mail an ihren Chef verfasst haben: „Vassi (gemeint ist die grüne Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou, Anm.) und Chorherr brav!“, stand darin zu lesen. Einen Tag später das nächste Mail – mit dem Betreff „offene Beträge“. Die Mitarbeiterin erinnert Tojner darin: „Außerdem wolltest Du bei Widmung ITHUBA 5.000 Euro spenden.“

Ithuba ist der Name eines Schulprojekts, das vom damaligen Chorherr-Verein s2arch betrieben wird. Und tatsächlich spendete Tojner den Betrag Ende 2017 an s2arch.
Tojners Anwalt Karl Liebenwein teilte auf profil-Anfrage mit: „Soweit es einzelne Spenden an das Hilfsprojekt von Dr. Christoph Chorherr in Afrika gegeben hat, wurden diese immer offen als Unterstützungsleistung ausgewiesen und waren an selbige zu keinem Zeitpunkt Erwartungen oder gar Gegenleistungen geknüpft.“ Tojner bestreitet alle Vorwürfe der Einflussnahme auf die Wiener Stadtpolitik vehement.

 

Kommentare