Vernachlässigt wird in dieser Berechnung, dass die türkis-grüne Bundesregierung spätestens mit dem Beschluss der ökosozialen Steuerreform im vergangenen Herbst das Signal setzte, klimafreundliches Verhalten belohnen zu wollen. Das Problem: Wer sich nun aus Gründen der Nachhaltigkeit dazu entschieden hat, auf eine Wärmepumpe umzurüsten oder auf ein Elektroauto umzusteigen, hat auch privat einen höheren Stromverbrauch. Beim aktuellen Modell der Strompreisbremse wir diese Personengruppe jedoch nicht zusätzlich entlastet.
Die Verhandler wollten am Montag weder ausschließen, noch zusagen, ob dafür eine gesonderte Lösung gesucht wird. Was passiert, wenn sie darauf verzichten?
Weitere Preisdeckel möglich
Laut Berechnungen des Kärntner Energieversorgers Kelag verbraucht ein Einfamilienhaus (100 m2) mit einer Luft-Wärmepumpe rund 2.200 kWh Strom im Jahr. Bei einer Erdwärmepumpe liegt der Verbrauch bei 1.800 kWh. Damit wäre kaum noch Platz für zusätzlichen Stromverbrauch, will man jenen Grundbedarf nicht überschreiten, den die Strompreisbremse deckelt.
Regierungsvertreter verweisen bei diesen Beispielen darauf, dass es sich um Heizkosten handle. Diese könnten für sämtliche Heizsysteme über eine weitere Preisbremse gedeckelt werden. Selbst eine Gaspreisbremse ist nicht vom Tisch.
Bliebe noch die Mobilität. Auch E-Auto-Besitzer bekommen die höheren Stromkosten zu spüren. Wer jährlich eine Distanz von 15.000 Kilometern zurücklegt, verbraucht im Schnitt 2.250 kWh. Vor allem in Kombination mit einer Wärmepumpe würden die Stromkosten für E-Autofahrer ohne (Preis)-Bremse also signifikant steigen. Außer, der Betroffene hat auch eine Fotovoltaik-Anlage auf dem Dach.
Kommentare