Heldin und Hassfigur: Wie tickt Klimaministerin Leonore Gewessler?

Heldin und Hassfigur: Wie tickt Klimaministerin Leonore Gewessler?
Spätestens seit ihrem Ja zur EU-Renaturierung lässt Klimaschutzministerin Leonore Gewessler niemanden mehr kalt.

Im Jänner 2020 saß Leonore Gewessler in einem Kremser Hotel beim Abendessen und bekam eine Frage gestellt, die sie nicht einordnen konnte. Es war die erste Arbeitsklausur der Bundesregierung. Stunden zuvor hatten ÖVP und Grüne erklärt, man werde das Steuersystem ökologisieren – ein Projekt, bei dem Gewessler einen wesentlichen Part spielen sollte.

Beim Abendessen sagte ein Journalist zu Gewessler: „Sie wirken irgendwie, als hätten Sie nie etwas anderes gemacht als Politik.“ Die Grüne reagierte überrascht: „Das war ein Kompliment, oder?“

Viereinhalb Jahre später kann die Energieministerin viel besser einschätzen, wann sie gelobt und wann getadelt wird. Was den Koalitionspartner angeht, überwiegt der Tadel. Wobei das noch ein Hilfsausdruck ist. Denn seit Gewesslers Alleingang beim Renaturierungsgesetz gilt sie in der ÖVP als potenzielle Straftäterin – die Volkspartei hat die gebürtige Steirerin wegen Amtsmissbrauch angezeigt.

Wer ist diese Frau, die von Global 2000 an die Spitze des grünen Schlüssel-Ministeriums wechselte? Und: Wie tickt sie?

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