Politische "Bußpredigten" zwischen Bayern und Ried im Innkreis
Die an sich scharfe Grenze zwischen Faschingsausklang und Fastenzeitbeginn ist in gewisser Hinsicht fließend. Büttenreden und Bußpredigten haben so manches gemeinsam: anderen, oft den Mächtigen oder Herrschenden, einen Spiegel vorzuhalten. In dieser Tradition der Büttenreden/Bußpredigten stehen auch die diversen Politikerauftritte am Aschermittwoch.
Als Mutter aller Politischen Aschermittwoche kann jener der bayerischen CSU gelten. Dessen Wurzeln lassen sich indes bis ins 16. Jahrhundert zurückverfolgen, als Bauern im bayerischen Vilshofen beim lokalen Viehmarkt politisierten. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg war es zunächst die separatistische Bayernpartei, die zu einer Politkundgebung am Aschermittwoch lud. Erst 1953 fand die erste einschlägige Veranstaltung der CSU statt. Untrennbar verbunden ist deren Politischer Aschermittwoch mit ihrer Überfigur Franz Josef Strauß, CSU-Vorsitzender von 1961 bis zu seinem Tod 1988.
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