Aber bleiben wir im Jahr 1954: Da beginnt Frankreich gerade sein Kolonialreich zu verlieren und Österreich ist noch ein besetztes Land.
Wobei das Jahr 1954 in Österreich mit einer Katastrophe beginnt. Nach extremen Schneefällen gehen in Vorarlberg zwischen dem 10. und 12. Jänner nicht weniger als 400 Lawinen ab. 280 Menschen werden verschüttet, wovon 125 nur noch tot geborgen werden können. Besonders betroffen ist das Große Walsertal.
Das Ende vom Anfang
Eine Katastrophe militärischer Art erleben die Franzosen. Und zwar in Vietnam, welches seit dem 19. Jahrhundert mit dem heutigen Laos und Kambodscha die Kolonie "Französisch Indochina“ bildete. Die Truppen der (von den Kommunisten dominierten) Vietminh erobern im Frühjahr die französische Festung Dien Bien Phu im Norden des Landes. Es ist das Ende der Franzosen in Südostasien und der Anfang vom Ende ihres Kolonialreiches.
Österreich versucht 1954 erneut, die Besatzungstruppen aus Großbritannien, Frankreich, den USA und der Sowjetunion los zu werden. Beim Außenministertreffen der vier Mächte in Berlin schlägt Österreichs Außenminister Leopold Figl vor, dass Österreich nach dem Truppenabzug keinem Bündnis beitreten werde. Den Russen reicht das nicht. Erst im Jahr darauf einigt man sich.
Die Krim kommt zur Sowjetrepublik Ukraine
Und sonst? 1954 wird in der Sowjetunion eine Provinz neu verteilt: Die russische Krim geht an die Ukraine. Nicht ganz zufällig. Der „rote Zar“ der Sowjetunion heißt damals Nikita Chruschtschow und wuchs in der Ukraine auf.
Peinlich: In der Bundesrepublik Deutschland (BRD) setzt sich der Chef des Verfassungsschutzes in die DDR ab. Dafür wird die BRD erstmals Fußball-Weltmeister.
In den USA wird die erste Filiale der Fastfoodkette Burger King eröffnet und neun Jahrzehnte nach dem Ende der Sklaverei wird die Rassentrennung an den Schulen aufgehoben. Im April wird in den USA der Atomphysiker Robert J. Oppenheimer von allen Bombenprojekten ausgeschlossen. Ihm werden Kontakte zu Kommunisten vorgeworfen. Im Kalten Krieg ein No-go.
Der „Herr der Ringe“ erscheint
Für Anhänger der Fantasy-Literatur beginnt 1954 hingegen ein neues Zeitalter. Der „Herr der Ringe“ von J.R.R. Tolkien wird in England veröffentlicht.
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