Mit 16 ging Babler zur Sozialistischen Jugend, 1995 ist er Gemeinderat in Traiskirchen, seit 2014 Bürgermeister. Dabei trat er in große Fußspuren. Denn sein Vorgänger in der heute rund 20.000 Einwohner großen Stadt im Bezirk Baden war Friedrich „Fritz“ Knotzer: als SPÖ-Landesrat in der niederösterreichischen Politik kein Leichtgewicht, in seiner Gemeinde Stadtkaiser mit satter absoluter Mehrheit.
Doch der „Lehrbub“ holte gleich 2015 bei der Gemeinderatswahl 73 Prozent, 2020 wieder 71. Bei der Landtagswahl 2023 erreichte die SPÖ in Traiskirchen knapp 47 Prozent. Entgegen einem tiefblauen Trend in einer Stadt, deren Name europaweit mit Flüchtlingen verbunden wird.
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Sich angesichts eines ständig überfüllten Flüchtlingslagers mitten in der Stadt für eine „Willkommenskultur“ von Menschen in Not einzusetzen und damit erfolgreich zu sein, ist wohl einzigartig. „Er ist ein Menschenfreund, und zwar für alle“, würdigte ihn jüngst Erich Fenninger, Direktor der Volkshilfe, die Babler den „Social Spirit Award“ verlieh. Als Bürgermeister zum Angreifen, der auf die „von unten“ nicht vergisst, würdigte ihn Wiens Alt-Bürgermeister Michael Häupl.
Dass er „von unten“ kommt und sich für die „unten“ einsetzt, betonte er, im betonten Dialekt, im Werben um den SPÖ-Chefsessel oft. „Wir sind keine Bittsteller“. In Traiskirchen praktiziert er das. Von der Gemeinde gibt’s Goodies vom kostenlosen Essen im Kindergarten über ein Gratis-Schulpaket bis zum geschenkten Klimaticket.
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Je nach Einkommen. Leisten kann sich das die Stadt dank vieler Steuereinnahmen, obwohl die Semperit, und das war in Traiskirchen DIE Semperit, 2009 zusperrte. Dass Babler 2020 am 1. Mai auf den Semperit-Schlot kletterte und dazu die Internationale erklang, mag auch einiges sagen. Dass er „die EU nicht leiwand“ findet oder sich als Marxist bezeichnete, kam weniger gut an. Wie auch, dass er 2016 neben seinen Bezügen als Stadtchef auch als Angestellter der Stadt ein Gehalt kassierte. Das stellte er ab, sein Gehalt als Bundesrat spendet er.
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„Ich kann sagen, dass ich mit unserem nächsten Bundeskanzler per Du bin“, meinte ein Traiskirchner am 1. Mai. Mit dem kommenden SPÖ-Chef ist er es jetzt jedenfalls.
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