Sozialer Faktor
Natürlich sei es das Ziel, wieder besser zu werden. „Wir müssen darauf achten, für noch mehr Chancengerechtigkeit zu sorgen und Kinder aus bildungsfernen Schichten besser zu unterstützen“, sagt Polaschek.
Alarmiert angesichts der PISA-Ergebnisse hatte sich unter anderem die Industriellenvereinigung gezeigt, die „eine grundlegende Reform des Bildungssystems“ fordert. „Der ganze Bildungssektor ist ja in einem Wandel“, kontert Polaschek. „Erst in diesem Schuljahr haben wir völlig neue Lehrpläne für die Unterstufe und die Mittelschule eingeführt. An einem neuen für die Oberstufe arbeiten wir. Auch die Schulautonomie soll ausgebaut werden.“ Es gebe auch Initiativen, um mehr junge Menschen, vor allem Mädchen, für Mathematik, Naturwissenschaften und Technik zu begeistern.
Man unternehme auch viel, um soziale Ungleichheiten zu beseitigen. „So haben wir alle Schüler in der fünften Schulstufe mit digitalen Endgeräten ausgestattet“, betont Polaschek. Weitere Maßnahmen seien die Deutschförderklassen sowie die Sommerschule. „Aber natürlich werden wir die PISA-Ergebnisse sorgfältig prüfen, um Schlüsse daraus zu ziehen“, sagt der Minister.
Ludwig will runden Tisch
Nicht allen reicht das. Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) fordert angesichts der PISA-Ergebnisse einen Runden Tisch mit den besten Köpfen. Man könne nun nicht zur Tagesordnung übergehen. „Es braucht eine tabulose Diskussion über alle Bereiche.“
Die Neos gehen mit Polaschek scharf ins Gericht. „Ein Bildungsminister, der sich über das Mittelmaß freut, ist auf seinem Posten fehl am Platz“, sagt Bildungssprecherin Martina Künsberg Sarre.
Disziplin hoch
Indes werden weitere Detailergebnisse der PISA-Studie bekannt: Demnach liegt die Disziplin im Mathematik-Unterricht in den heimischen Schulen höher als im OECD-Schnitt. Die Schüler wurden dabei nach Faktoren wie Lärmbelästigung befragt.
Umgekehrt schätzen die 15- bzw. 16-Jährigen hierzulande die Unterstützung durch Lehrkräfte sowie die Unterrichtsqualität schlechter ein als der Schnitt.
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