Eines der spannendsten Unterfangen: Laut KURIER-Recherchen will Babler die frühere ÖH-Chefin und Vorsitzende der SPÖ-Studentinnen, Barbara Blaha, in eine zentrale Position holen, sprich: Sie soll an wählbarer Stelle auf die Bundesliste kommen.
Das ist insofern ein Wagnis, als sich dadurch mehrere Probleme ergeben: Blaha hat öffentlich Kanzler Alfred Gusenbauer kritisiert und trat 2007 aus Protest sogar aus der Sozialdemokratie aus – eine von der SPÖ geführte Bundesregierung könne nicht an Studiengebühren festhalten, lautete damals ihr Argument.
Illoyalität
Diese öffentliche Illoyalität wird Blaha in Teilen der Partei bis heute vorgehalten.
Derzeit leitet Blaha den „Momentum“-Think Tank. Und dieser ist auch einer der wesentlichen Gründe, warum Blaha hasardiert: Der Think Tank, so heißt es in der SPÖ, stehe und Falle mit ihr. Kehre Blaha in die Partei zurück, würde das Momentum-Institut Schaden nehmen. Formal müsste die ausgebildete Germanistin möglicherweise gar nicht. Ein Beitritt ist für das Team Babler nicht Voraussetzung für eine Kandidatur.
Ein anderes „Problem“: Auf der Bundesliste ist die Zahl der wählbaren Plätze überschaubar und es gibt einige Zwänge: Gemäß der internen Usancen muss die Abfolge Mann/Frau eingehalten werden. Nach Babler kommt demnach eine Frau, konkret soll dies die 2. Nationalratspräsidentin Doris Bures sein. Ebenfalls „gesetzt“ sind in der internen Parteilogik der Chef der roten Gewerkschafter FSG, Beppo Muchitsch, Bablers Vertraute Julia Herr, Klubchef Philip Kucher sowie die Chefin der SPÖ-Frauen Eva Maria Holzleitner.
In der Löwelstraße heißt es, Babler hätte auch gern den Chef der Produktionsgewerkschaft PROGE, Reinhold "Reini" Binder, an prominenter Stelle auf der Liste. Eher nicht infrage kommen für ein Mandat über die Bundesliste die beiden Parteimanager Sandra Breiteneder und Klaus Seltenheim. Sie sollen zwar im Bund aber eher weiter hinten kandidieren. Und keine besonders guten Karten haben in Sachen Fix-Mandat über die Bundesliste LGBTIQ-Sprecher Mario Lindner und Ex-Staatssekretärin Muna Duzdar.
Offiziell sagen Babler bzw. dessen Büro zu alldem nur eines: Die Liste müsse bis 26. April stehen, man beteilige sich nicht an Spekulationen in den Medien.
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