Plagiatsverfahren gegen Alma Zadić eingestellt
Im März wurde das Verfahren zur Überprüfung der Dissertation von Justizministerin Alma Zadić eingeleitet, nachdem im Februar eine Plagiatsanzeige gegen die grüne Ministerin eingebracht worden war. Nun liegt das Ergebnis vor.
Wie die Universität Wien am Mittwoch via Aussendung wissen lässt, wurde die Dissertation "von internationalen externen Gutachter*innen" geprüft. Das Ergebnis steht nun fest: Es liegt kein Plagiat vor. Eine Täuschungsabsicht zur Erschleichung eines akademischen Grades wurde nicht nachgewiesen. Das Verfahren wird eingestellt, der akademische Grad nicht aberkannt.
Entscheidend für die Aberkennung eines akademischen Grades sei "die Erschleichungsabsicht bzw. die systematische Täuschung über die Urheberschaft". Beides sei bei "Transitional Justice in Former Yugoslavia. The Influence of the ICTY on the development of the rule of law in Bosnia and Herzegovina, Croatia, and Serbia" aus dem Jahr 2017 nicht gegeben, so die Universität weiter.
Plagiatsforscher Stefan Weber kritisierte im Frühjahr, dass die Justizministerin "wissenschaftlich nicht korrekt" und für Leser "systematisch irreführend" gearbeitet habe. An vielen Stellen sei nicht klar, was von Zadić selbst und was von anderen Autoren stamme.
„Ich habe stets gesagt, dass die Vorwürfe falsch sind“, so Zadić in einer der APA übermittelten Stellungnahme. „Die Prüfung der Universität Wien hat das bestätigt. Ich freue mich, dass das Verfahren nun wie erwartet eingestellt wurde.“
Grund für die Einleitung war ein im Februar vom Online-Medium Exxpress übermitteltes anonymes Gutachten. Zadić hatte 2017 über den Einfluss des UNO-Tribunals für das ehemalige Jugoslawien (ICTY) auf die Rechtsentwicklung in den Nachfolgestaaten dissertiert. Für die Überprüfung der Arbeit wurden daher Experten aus dem Gebiet des Völkerrechts und Internationalen Strafrechts ausgewählt.
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