PISA-Ergebnis: Hurra, wir sind mittelmäßig!

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Immerhin nicht Letzter, oder wie? Bildung ist das einzige, was wir dem globalen Wettbewerb entgegen setzen können.

Anders als bei vergangenen PISA-Studien liegt Österreich beim Lesen diesmal nicht statistisch signifikant unter dem OECD-Schnitt. Also ungefähr so wie beim letzten PISA-Test.

Tatsächlich führt das zu einem Aufatmen bei Bildungspolitikern, da wir immerhin nicht abgestürzt sind.

Der renommierte Bildungswissenschafter Stefan Hopmann hat allerdings erst gestern im KURIER klar gemacht, dass die Länderrankings der PISA-Studie "statistisches Voodoo“ sind, und viele andere Staaten neidisch auf Österreich blicken, weil wir zum Beispiel den Übergang von der Schule ins Berufsleben überdurchschnittlich gut bewerkstelligen.

PISA-Studie 2018: Österreich liegt im Mittelfeld

 

Eines muss aber klar sein: Wir haben uns so lange auf einem relativ guten Bildungssystem ausgeruht, solange die anderen schlechter waren.Doch was haben wir zu bieten?

Wir haben keine Rohstoffe und können kaum mithalten mit der Innovationsexplosion in anderen Staaten, was auch eine Frage des Geldes ist. Die Frage stellt sich immer mehr: Was haben wir zu bieten, um in zehn, zwanzig, dreißig Jahren im globalen Wettbewerb im Abseits zu stehen?

Die einfach Antwort: Bildung, Bildung, Bildung. Wir sind ein reicher Staat, und dürfen uns es nicht mehr leisten, Schulabgänger zu haben, die grobe Schwächen bei den Kulturtechniken haben. Nicht sinnerfassend lesen zu können, ist für die Welt von morgen fatal. Das muss die wichtigste Messlatte sein. Auch ein dezidiertes Ziel aller künftigen Regierung, wie auch immer diese aussehen mögen.

Und sonst? Ein viel größerer Fokus auf die Stärken der Kinder, sie fördern, nicht mit einem Kompetenzcheck nach dem anderen vor Augen führen, was sie alles nicht können.

Und eins: Lasst die Lehrer arbeiten. Es gibt so viele unter den 120.000 Pädagogen in Österreich, die die Kleinen bis Mittelgroßen für Bildung begeistern können, die mit Enthusiasmus und Liebe für die Schüler und ihren Beruf Wissen vermitteln wollen, und doch in regulatorischen Zwangsjacken stecken. Sonst werden wir nicht einmal mehr in der Mittelmäßigkeit verbleiben können.

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