Pflegenotstand: "Dann verlagert sich Protest in die Betriebe"

GPA-Chefin Barbara Teiber
35-Stunden-Woche in der Pflege: GPA-Chefin Teiber kontert mit Streikdrohung auf jüngstes Nein der Arbeitgeber

In der Pflege kriselt es massiv. Top-Gewerkschafterin Barbara Teiber (GPA) fordert ultimativ die 35-Stunden-Woche. Gelingt das am Montag nicht, wird gleich danach gestreikt.

KURIER: Frau Teiber, die GPA demonstriert österreichweit für eine 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich in den privaten Gesundheits-, Pflege- und Sozialberufen. Warum sollen da die Arbeitgeber zustimmen?

Barbara Teiber: Die ganze Republik weiß, dass wir einen Pflegenotstand, also einen massiven Personalmangel haben. Wir müssen die Branche attraktivieren. An besseren Arbeitsbedingungen führt kein Weg vorbei. Dazu ist leider auch herzlich wenig im Regierungsprogramm zu finden. Da steht zwar viel drinnen, auch manches, das wir teilen. Aber mit keinem Satz kommt die Attraktivierung der Arbeitsbedingungen vor. Die Pflegearbeit ist ja emotionale und körperliche Schwerstarbeit. Da braucht es mehr Erholungszeiten, damit man diesen Beruf auch lange ausüben kann. Denn wir haben sehr viele Kollegen, die die Branche wieder verlassen, plus zu wenig Nachwuchs.

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