Parlamentssanierung: NS-Darstellungen im Keller gefunden

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Malereien und Hitler-Büsten entdeckt. Parlamentspräsidentin Bures verweist auf laufendes Projekt zur Aufarbeitung der NS-Geschichte im Parlament.

Im Zuge der Sanierungsarbeiten im Parlament sind NS-Darstellungen, die etwa Adolf Hitler zeigen, gefunden worden. In einem Kasten in einem Kellerraum des Parlamentsgebäudes lagerten demnach vier Malereien, zwei Büsten und ein Relief. Nationalratspräsidentin Doris Bures (SPÖ) verwies auf die Bedeutung des laufendes Projekts zur Aufarbeitung der NS-Geschichte im Parlament.

Das Parlamentsgebäude diente nach dem sogenannten "Anschluss" Österreichs an das Deutsche Reich 1938 zunächst als Sitz des "Reichskommissars für die Wiedervereinigung" und später als sogenanntes "Gauhaus" der NSDAP.

"Der Fund unterstreicht die Bedeutung der lückenlosen Aufarbeitung der NS-Geschichte des Parlamentsgebäudes", betonte Bures vor Journalisten. Bereits 2015 hat Bures die Zeithistoriker Bertrand Perz und Verena Pawlowsky von der Universität Wien damit beauftragt, die Geschichte des Hauses in den Diktaturen zwischen 1933 und 1945 aufzuarbeiten. Die aktuellen Funde werden den Wissenschaftern für ihre Arbeit zur Verfügung gestellt, nach ihrer Forschungstätigkeit werden sie dem Parlament einen Vorschlag unterbreiten, wo und wie die NS-Relikte zukünftig aufbewahrt werden sollen. Die Studie soll im Frühjahr 2018 präsentiert werden.

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