Der Bauernbund war klar für das Gesetz, schließlich ermöglicht es so manchem Landwirt ein zusätzliches Einkommen. Von einem „Meilenstein bei der unabhängigen Energieversorgung“ schwärmte geradezu Bauernbund-Präsident und ÖVP-Agrarsprecher Georg Strasser über das Gesetz. „Dabei kommt der Land- und Forstwirtschaft eine Schlüsselrolle zu.“
Auf der Gegenseite sieht Peter Weinelt, Obmann vom Fachverband Gas Wärme, „die Notwendigkeit einer Überarbeitung“ des Gesetzes. Beim Wirtschaftsbund bzw. beim Fachverband sind alle Gasfirmen, wie auch die Landesenergieversorger sowie die Gasnetzbetreiber vertreten. Während die Landesenergieversorger wenig Interesse daran haben, teureres, heimisches, klimaneutrales Biogas einzukaufen, sahen die Gasnetzbetreiber eine Chance, dass durch eine steigende Beimischung von Biogas der Fortbestand des Gasnetzes gesichert werden könnte. Denn wenn Haushalte keinen Gasanschluss mehr haben, weil etwa über Wärmepumpen geheizt wird, wird auch das Gasnetz niemand mehr brauchen (und dafür zahlen).
Und schließlich war die Frage der Strafen bei Nicht-Einhaltung der vorgegeben Biogasbeimischungsquote ein großes Konfliktthema als auch die Frage, ob die Gasfirmen die Mehrkosten weiterverrechnen können – das ist im Gesetzesentwurf in Paragraf 11 geregelt (sie dürfen).
Aus Verhandlerkreisen war aber auch zu hören, dass die vorgesehenen Biogasmengen für den Wirtschaftsbund (konkret den Fachverband Gas und Wärme) viel zu hoch seien. Das verwundert, denn während der Diskussion um das Ende von Gasheizungen (das gesetzlich nicht gekommen ist) hatte genau dieser Fachverband von einem riesigen Potenzial von bis zu sechs Milliarden Kubikmeter Grünes Gas gesprochen. Jetzt sieht er bereits einen Mangel eines ausreichenden Angebots und fordert die Möglichkeit, Biogas aus dem Ausland zu importieren – was im Gesetz nicht vorgesehen ist.
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