ÖVP-Finanzen: Rechnungshof will Hilfen für Seniorenbund prüfen

Kraker will im Sommer einen Bericht 2021 vorlegen
Kraker: "Das kann der Rechnungshof natürlich prüfen und das wird uns auch interessieren."

Rechnungshofpräsidentin Margit Kraker will sich die Vergabe der Corona-Hilfen an den ÖVP-Seniorenbund näher anschauen. Öffentliche Förderungen kann der Rechnungshof natürlich prüfen, sagte Kraker am Samstag im Ö1-"Journal zu Gast": "Und das wird uns auch interessieren." Der Rechnungshof hatte am Freitag die ÖVP-Bilanz für das Wahljahr 2019 veröffentlicht und eine Reihe von Verstößen gegen das Parteiengesetz angezeigt.

Unter anderem soll der Unabhängige Parteien-Transparenz-Senat (UPTS) im Kanzleramt bzw. in weiterer Folge das Bundesverwaltungsgericht die Frage klären, ob die türkis-schwarzen Seniorenorganisation tatsächlich (wie von der ÖVP behauptet) von der Partei unabhängige Vereine sind oder vielmehr ein Teil der ÖVP. Der Rechnungshof ist der Ansicht, dass diese der ÖVP zuzurechnen sind. Von dieser Frage hänge auch ab, "was mit den Förderungen ist", so Kraker.

Die Mittel aus dem "Non Profit Organisationen-Unterstützungsfonds" sind eigentlich für gemeinnützige Organisationen bestimmt. Parteien und ihre Teilorganisationen sind von diesem Topf eigentlich ausgeschlossen.

Bei dem nun in die Wege geleiteten Prozess einer Prüfung der ÖVP-Bilanz von einem vom Rechnungshof beauftragten Wirtschaftsprüfer hofft Kraker, dass dieser noch heuer seine Arbeit aufnehmen könne. Schließlich habe die ÖVP ihre Zusammenarbeit zugesichert. Der Rechnungshof bezweifelt ja, dass die Volkspartei die Wahlkampfkosten korrekt abgerechnet hat.

Dem widersprach die Volkspartei am Samstag neuerlich in einer Aussendung: Die vom Rechnungshof behaupteten Verstöße "werden sich als haltlos heraus stellen". Schließlich hätten bereits zwei Wirtschaftsprüfer alle Unterlagen bereits mehrmals geprüft. Dass sich der Rechnungshof durch einen dritten Wirtschaftsprüfer absichern möchte, nehme man zur Kenntnis. "Die Volkspartei hat alle Kosten der Wahlkämpfe 2019 lückenlos und korrekt angegeben", hieß es. Auch die Teilorganisation "ÖVP Senioren", die laut Partei statutarisch wie finanziell klar getrennt vom gemeinnützigen Verein "Österreichischer Seniorenbund" ist, habe alle erforderlichen Unterlagen fristgerecht und vollständig beantwortet und übermittelt.

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