Österreich schickt Polizisten nach Ungarn und hilft bei neuer Grenzschutz-Einheit

Österreich schickt Polizisten nach Ungarn und hilft bei neuer Grenzschutz-Einheit
4.000 Grenzbeamte sollen ausgebildet werden, um illegale Migration zu verhindern.

Die Situation in der Grenzregion zwischen Ungarn und Serbien hat sich verschärft: Nach dem Besuch einer österreichischen Delegation in Röszke und Mórahalom berichtet das Innenministerium, dass dort Grenzpolizisten mit Stöcken, Steinen und Wurfgeschossen attackiert, Fahrzeuge und Ausrüstung beschädigt werden. Zwischen den Schlepperbanden soll es auch zu bewaffneten Konflikten gekommen sein. Oft seien diese parallel im Waffenhandel, Drogenschmuggel und in der Geldwäsche tätig.

Ungarn soll nun mit Polizeikräften unterstützt werden: 50 werden aus Österreich geschickt, 40 aus Tschechien und 50 aus der Türkei. „Die enge Kooperation mit Ungarn und Serbien im Kampf gegen Schlepperbanden und die illegale Migration ist in Anbetracht der gegenwärtigen Herausforderungen wichtiger denn je“, sagt Minister Gerhard Karner (ÖVP).

Ziel der rechtsnationalen Regierung Ungarns ist es, Menschen am Grenzübertritt zu hindern, damit sie gar nicht die Chance bekommen, um Asyl anzusuchen oder weiterzureisen. Laut dem ungarischen Innenminister Sándor Pintér haben im Juni mehr als 100.000 Migranten versucht, von Serbien nach Ungarn zu kommen.

Neue Einheit ab September

Nun soll eine zusätzliche Einheit für den Grenzschutz gegründet werden, die mit „Befehls- und Zwangsgewalt“ ausgestattet wird. Die Ausbildung wird verkürzt und die Inhalte auf den Grenzschutz ausgelegt – ähnlich wie bei österreichischen Grenzpolizei-Assistenten.

Ab dem 1. September soll diese neue Einheit einsatzbereit sein und hauptsächlich die grüne Grenze schützen. In der ersten Aufnahme sollen 2.200 Grenzbeamte rekrutiert werden, bis zu 4.000 sind geplant.

Franz Ruf, Generaldirektor für die Öffentliche Sicherheit, hat den ungarischen Kollegen Unterstützung bei der Ausbildung angeboten. Weitere Gespräche mit den Polizeichefs der Slowakei und der Türkei sollen Ende Juli bzw. im August stattfinden.

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